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„Ich habe mich noch nie so viel für Politik interessiert, wie in den letzten vier Jahren. Ich habe auch viel über mein Land gelernt." Christina Clark, singt Sopran im Aalto-Theater in Essen. Sie lebt seit 25 Jahren in Deutschland, wählt als US-Bürgerin aber weiter in den Vereinigten Staaten.
Als Schwarze hat sie manche Entwicklungen in den letzten Jahren kommen sehen, auch wenn der Sturm auf das Capitol Anfang Januar sicher nicht dazu gehörte: „Ich kann nicht sagen, dass mich das überrascht hat, trotzdem war ich schockiert.“
Schaden für die Demokratie
Connor Pitetti spricht von einem „lang erwarteten Albtraum“: „Ich finde es peinlich, dass die ganze Welt gesehen hat: Wir Amerikaner können eine Wahl nicht durchführen.“ Der 36-Jährige unterrichtet amerikanische Literatur an der Ruhr-Universität in Bochum.
Connor Pitetti glaubt, dass die Ursachen der Krise viel weiter als die Amtszeit Donald Trumps zurückreichen. Der Unterschied zwischen Stadt und Land, die Ungleichheit zwischen Schwarz und Weiß und der wachsenden Unterschied zwischen Arm und Reich hätten die Krise befeuert.
Retter Joe Biden?
Dementsprechend froh ist auch Christina Clark, dass sie zurzeit im Ruhrgebiet lebt. „In einem Land mit einer Kanzlerin, die in Pandemiezeiten auf die Wissenschaft hört", sagt die Sängerin.
Connor Pitetti gibt zu bedenken, dass auch die Demokratie in Deutschland immer wieder Proben bestehen muss – nicht zuletzt durch die Querdenkerbewegung. Ihrem neuen Präsidenten drücken beide die Daumen.
Enthusiastisch sind sie aber nicht. „Nur, weil Joe Biden Präsident wird, wird das nicht sofort besser werden, da haben wir einen langen Weg vor uns“, meint Christina Clark.
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Stand: 20.01.2021, 18:57