Bivsi kehrt zurück

WDR aktuell 02.08.2017 01:50 Min. Verfügbar bis 30.12.2099 WDR

Bivsi ist wieder da

Stand: 02.08.2017, 08:32 Uhr

  • Abgeschobene Bivsi aus Nepal zurückgekehrt.
  • Von Klassenkameraden in Düsseldorf empfangen.
  • Acht Wochen Tauziehen gehen zu Ende.

Um 7:04 Uhr landete Bivsi am Mittwochmorgen (02.08.2017) am Flughafen Düsseldorf. Sie war vor zwei Monaten mit ihrer Familie nach Nepal abgeschoben worden. Die 15-Jährige Schülerin und ihre Familie wurde von Klassenkameraden begrüßt.

Das Empfangskomitee begrüßte die 15-Jährige am Flughafen mit Transparenten wie "Herzlich willkommen zurück Bivsi". Das Mädchen und ihre Freundinnen lagen sich weinend in den Armen. Nach ihrer Ankunft sollte die Familie direkt in ihre Duisburger Wohnung gefahren werden, die vom Vermieter während Zeit in Nepal freigehalten worden war.

"Familie braucht Ruhe"

Kurz vor der Rückkehr appellierten Unterstützer der Familie in einem offenen Brief, der Familie des Mädchen Gelegenheit zu geben, "sich in ihrem bisherigen Leben wieder einzurichten". Bivsi und ihre Eltern bräuchten Zeit und Ruhe.

Proteste gegen Abschiebung

Acht Wochen lang währte das Tauziehen um Bivsi und ihre Eltern. Vater und Mutter waren 1998 aus Nepal nach Deutschland gekommen und hatten einen Asylantrag gestellt. Weil sie am Anfang falsche Angaben machten, hatten sie keine Chance auf Anerkennung. In allen Instanzen unterlagen sie. Am Ende stand die rechtmäßige Abschiebung.

Für Empörung hatte gesorgt, dass die in Deutschland geborene Bivsi zur Abschiebung direkt aus dem Schulunterricht holten. Aus Protest wurde demonstriert, im Internet wurden Unterschriften gesammelt. Rückendeckung kam auch aus der Politik: Eine Petition ging an den Landtag - der Petitionsausschuss sprach sich kurz darauf einstimmig für eine Rückkehr aus humanitären Gründen aus.

Schüleraustausch-Visum erteilt

Nach Angaben der Stadt wird Bivsi mit einem so genannten Schüleraustausch-Visum nach Duisburg zurückkehren. Nach dem Abitur kann sie einen Folgeantrag stellen, sollte sie eine Berufsausbildung machen oder ein Studium aufnehmen wollen. Die Eltern dürfen Bivsi aus humanitären Gründen für die Dauer der Ausbildung begleiten.