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Erst die Corona-Pandemie, dann noch der Ukraine-Krieg: Der Karneval steht in diesem Jahr unter keinem guten Stern. Schunkeln und tanzen, während Menschen in der Ukraine um ihr Leben bangen? Vielen Karnevalisten ist die Lust zu feiern vergangen. Die meisten großen Umzüge in NRW wurden abgesagt.

Köln: Eine Viertel Million Demonstranten bei Friedensdemo
Das Festkomitee Kölner Karneval hatte zu einer Friedensdemo aufgerufen und laut Polizeiangaben kamen rund 250.000 Menschen, um für Frieden in Europa zu demonstrieren. Damit war dies eine der größten Demonstrationen in der Geschichte von NRW. In den Jahren 1982 und 1983 demonstrierten in Bonn noch mehr Menschen gegen die Politik von Ronald Reagan und für Frieden mit jeweils 500.000 Teilnehmern. 1996, ebenfalls in Bonn, gingen 350.000 Menschen gegen Sozialabbau auf die Straße.
Friedenszüge an Rosenmontag: Karnevalisten solidarisch mit der Ukraine
Es ist Rosenmontag, der Höhepunkt des Straßenkarnevals. Aber in diesem Jahr ist alles anders: Pandemie und Krieg in der Ukraine. Wer will da noch feiern? Viele nutzen den Tag, um zu demonstrieren.
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Viele hatten an diesem Rosenmontag frei. Sie hätten eigentlich Rosenmontag gefeiert, nutzen aber den Tag, um ein Zeichen zu setzen.
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Christoph Kuckelkorn, Präsident Festkomitee Kölner Karneval
"Der Kölner Karneval kann mehr als feiern und schunkeln. Er lebt vor allem von der Solidarität und der Gemeinschaft, Werte wie Freiheit und Gleichheit sind unser oberstes Gut", sagte Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn.
"Riesenleistung des organisierten Karnevals"
Der Weg des Demonstrationszuges ähnelte dem des regulären Rosenmontagszuges in Zeiten vor Corona, war allerdings mit 4,5 Kilometern etwas kürzer. Am Zugweg stand der Mottowagen, der Putin zeigt, wie er die alte Sowjetunion mit Bauklötzen wieder zusammensetzen will.

Hendrik Wüst läuft in Köln mit
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat die Friedensdemo in Köln als "Riesenleistung des organisierten Karnevals" gewürdigt. Aber auch die anderen beteiligten Gruppen und die Zivilgesellschaft hätten ihren Anteil daran.
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Wolgang Niedecken ist gerührt
Auch BAP-Sänger Wolfgang Niedecken zeigte sich begeistert von der Friedensdemo am "höchsten Kölner Feiertag". "Da bin ich sehr stolz auf meine Stadt, muss ich wirklich sagen", sagte Niedecken dem WDR. Rosenmontag sei zu einer Solidaritätskundgebung für Frieden und Demokratie umfunktioniert worden. Es herrsche eine einzigartige, ernsthafte Stimmung. Auf die Frage, ob er mit so vielen Teilnehmern gerechnet habe, antwortete der Musiker:
"Wie ich meine Kölner kenne, ich habe damit gerechnet, weil ich auch weiß: Die Kölner feiern, sie können aber auch Position beziehen." Wolfgang Niedecken, Sänger der Band BAP
Botschaft von Tilly

Nachtschicht für den Frieden: Wagenbauer Jacques Tilly
Überraschung in Düsseldorf: Wagenbauer Jacques Tilly hatte mit seinem Team die ganze Nacht gearbeitet und ließ einen eigens angefertigten Karnevalswagen zum Ukraine-Krieg durch die Stadt rollen. Seine Botschaft an Wladimir Putin: "Erstick dran!"
Duisburg abgesagt, Unna und Monheim ziehen
Der Duisburger Rosenmontags-Umzug in der MSV-Arena wurde ebenfalls wegen des Krieges in der Ukraine abgesagt. In Monheim haben sich - trotz viel Kritik - die Verantwortlichen anders entschieden und sagten, der Zug kann ziehen. "Er muss es vielleicht sogar - gerade jetzt! Weil er ein Zeichen für Frieden, Freiheit und Vielfalt ist und damit den Werten, die die russische Regierung gerade vor aller Welt mit Füßen tritt, entgegensteht", so ein Statement von Bürgermeister Daniel Zimmermann und der Großen Monheimer Karnevalsgesellschaft.

Helmut Scherer - mit 87 Jahren unterwegs für den Frieden
Der wohl kleinste Karnevalsumzug der Welt war wegen des Krieges noch kürzer: Statt der geplanten sechs Jecken zog Helmut Scherer (87) in Unna nur mit zwei weiteren Mitstreitern los. Aus Rücksicht auf die Gefühle der Ukrainer, die in Unna leben, zog er mit dem Bollerwagen nicht durch die Innenstadt, sondern brachte Patienten am Katharinenhospital ein Musik-Ständchen.
Die Dorstener Karnevalisten wollten den Kindern eine Freude machen - und so rollte der Prinzenwagen durch die Stadt. Auf dem Marktplatz gab es um 14.11 Uhr Süßigkeiten für alle kostümierten Kinder.
Blut spenden und das Prinzenpaar hält Händchen
Am Rosenmontag veranstalteten das Festkomitee Essener Karneval, die Messe Essen und der DRK-Blutspendedienst West eine große Blutspendeaktion in der Essener Messe. Prinzenpaar, Kinderprinzenpaar und Oberbürgermeister Thomas Kufen waren vor Ort und begrüßten die Spender. In Essen hatten im vergangenen Jahr 1.000 Menschen weniger Blut gespendet als noch 2020.