Rishi Sunak: Das ist der neue Premierminister von Großbritannien

Stand: 25.10.2022, 09:10 Uhr

In Großbritannien wird Rishi Sunak neuer Premierminister. Seine einzige Konkurrentin Penny Mordaunt hat am Montag ihre Kandidatur im parteiinternen Rennen um Liz Truss' Nachfolge zurückgezogen.

Sunak habe ihre volle Unterstützung, twitterte die amtierende Ministerin für Parlamentsfragen. Damit ist der Weg für den 42-jährigen Sunak frei. Der frühere Finanzminister wird damit automatisch Nachfolger der bisherigen Tory-Parteichefin und Premierministerin Liz Truss, die nach nur 44 Tagen im Amt zurückgetreten war. Sie gratulierte am Nachmittag via Twitter: "Sie haben meine volle Unterstützung."

Als Sohn indischer Einwanderer wird der in Southampton geborene Sunak der erste britische Regierungschef, der einer ethnischen Minderheit in Großbritannien angehört. Der 42-jährige frühere Hedgefonds-Manager steht vor der schwierigen Aufgabe, Großbritannien durch die Wirtschaftskrise zu führen und seine zerstrittene Partei zu einen.

Sunak warnte vor Finanzchaos

Zugute kommt dem 42-Jährigen, dass er im parteiinternen Wahlkampf um die Parteiführung gegen Liz Truss im Sommer vor exakt jenem Finanzchaos gewarnt hatte, das die amtierende Premierministerin in ihrer kurzen Amtszeit mit ihrer Wirtschaftspolitik anrichtete. Allerdings weisen Experten darauf hin, dass auch Sunak bei weitem nicht die gesamte Partei und Fraktion hinter sich hat.

Denn Sunak ist auch umstritten: Viele Mitglieder seiner eigenen Partei werfen ihm vor, mit seinem Rücktritt als Finanzminister den Sturz des an der Basis beliebten Johnson ausgelöst zu haben. Zudem weisen Kritiker auf das große Vermögen des wohl reichsten britischen Abgeordneten hin. Sein Vermögen wird auf umgerechnet etwa 800 Millionen Euro geschätzt.

Sunaks Frau nutzt Steuerschlupfloch

Dieses Vermögen hat Sunak sich aber nicht ausschließlich in seinem früheren Job als Investmentbanker erarbeitet. Er ist mit der Tochter des indischen Milliardärs Narayana Murthy, Gründer des IT-Giganten Infosys, verheiratet. Sie hält einen Hunderte Millionen Pfund schweren Anteil an dem Unternehmen.

In Kritik geraten war sie dafür, dass trotz ihres riesigen Vermögens verhältnismäßig nur sehr wenige Steuern bezahlt. Möglich ist das, weil sie von den Finanzbehörden in Großbritannien als "Nicht-Ansässige" geführt wird. Das hat spätestens jetzt, wenn ihr Mann Premierminister des Landes ist, ein Geschmäckle.