Hoffnung für ZF-Standort Eitorf
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Hoffnung für ZF-Standort Eitorf
Stand: 04.01.2023, 16:27 Uhr
Es wird weitere Gespräche über die Zukunft des Automobil-Zulieferers ZF geben. Für die Mitarbeiter und die Stadt Eitorf sind das gute Neuigkeiten, eigentlich hatte das Unternehmen sich entschlossen, den Standort 2025 zu schließen.
Von Tobias Al Shomer
Im Herbst hatte der Vorstand der Belegschaft mitgeteilt, dass es für Eitorf keine Zukunft gebe. Der Standort sei nicht rentabel und es sei auch nicht absehbar, wie sich das ändern ließe. Ein harter Schlag für Mitarbeiter wie Murat Saral. ZF in Eitorf sei der letzte Standort in Deutschland, sagt er, wo überhaupt noch Stoßdämpfer hergestellt würden. Jetzt solle auch diese Produktion ins angeblich günstigere Ausland abwandern.
Proteste zeigen Wirkung
Doch die Belegschaft zeigte sich kampfeslustig und ging auf die Straße. Schon einen Tag nach Bekanntgabe der Schließungsabsichten zogen 500 Mitarbeiter, Gewerkschafter und Politiker gemeinsam vom Firmensitz an der Bogestraße zum Marktplatz und machten ihrem Frust Luft. Es war der Auftakt einer Protestwelle. Andere Standorte zeigten sich solidarisch. Auch die Politik.
Große Solidarität
Damit habe ZF nicht gerechnet, ist sich Murat Saral sicher. Unser Einsatz, unser Kampf, sagt er, hat die zum Umdenken bewegt. Saral schöpft wieder Hoffnung, dass sein Arbeitsplatz auch über 2025 erhalten bleibt.
Das sieht auch der Vorsitzende der Gewerkschaft IG Metall Rhein-Sieg Michael Korsmeier so. Er wird bei den Gesprächen Mitte Januar dabei sein. Er fordert, dass der Produktionsstandort erhalten bleibe. Eitorf könne nachhaltig wieder schwarze Zahlen schreiben, wenn das Management seine Hausaufgaben mache.
Chance für Standort Eitorf

Das ZF Werk in Eitorf soll 2025 geschlossen werden.
ZF müsse die Fertigung moderner Produkte nach Eitorf verlegen, so Korsmeier. Die Automobilbranche sei im Umbruch, allein durch das Verbot der Verbrenner-Motoren ab 2035. Diesen Umbruch zu begleiten und mit neuen Entwicklungen zu gestalten, sieht er als Chance für den Standort Eitorf. Er will sich dafür einsetzen, dass ZF diese Möglichkeiten sieht und wahrnimmt.
ZF wollte sich vorab zu den bald beginnenden Gesprächen nicht äußern. Er wolle denen nicht vorgreifen, erklärte ein Unternehmenssprecher. Fakt sei zudem: die Pläne zur Schließung seien nicht vom Tisch und es gebe auch keine Entscheidung von ZF diese um ein Jahr auf Ende 2026 zu verschieben.
Über dieses Thema berichten wir am 04.01.2023 im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Bonn, 19:30.