BOB-Campus für Wuppertal-Oberbarmen

Stand: 19.08.2022, 10:30 Uhr

Nach vier Jahren Umbau und Sanierung ist in Wuppertal eines der wichtigsten städtebaulichen und sozialen Vorhaben vollendet. Der BOB Campus ist eröffnet.

Auf dem Gelände einer früheren Textilfabrik gibt es jetzt Flächen und Räume für die Nachbarschaft im Stadtteil Oberbarmen. Die CVJM-KiTa ist seit Anfang August in Betrieb. Mehr als 50 Kinder verschiedener Herkunft und Religion werden dort betreut. Bald können Schülerinnen und Schüler der benachbarten Max-Planck-Realschule in neuen Fachräumen experimentieren.

Die Nachbarschaftsetage wartet auf Besucher, die früheren Wohnungen der Textilarbeiter sind renoviert und zum Teil schon vermietet. Platz in der ehemaligen Fabrik gibt es außerdem für gemeinsame Büros, für Handwerk und Ateliers. Möglichst viel alte Bausubstanz wurde erhalten, zum Beispiel die historischen Shedhallen, in denen früher Textilien verarbeitet wurden. Im nächsten Jahr soll auch die Stadtteilbibliothek Oberbarmen-Wichlinghausen dort Räume beziehen.

Bundesweit einzigartiges Projekt für Wohnen, Arbeit und Nachbarschaft

Arbeiten und Wohnen unter Sheddächern | Bildquelle: WDR / Rosenkranz

Die gemeinnützige "Montag Stiftung Urbane Räume" aus Bonn hatte das Vorhaben angestoßen. Ziel der Stiftung ist es laut Satzung, "den Menschen im Stadtteil neue Chancen zu schaffen, indem brachliegende Immobilien oder Grundstücke saniert werden". Wichtig: Alle Menschen im Stadtteil konnten sich bei der Planung einbringen: Wie sollen die Schulräume für textiles Gestalten der Realschule aussehen? Wie kann die KiTa am Nachmittag genutzt werden? Was braucht es für die Nachbarschaftsetage, die als Herzstück des ganzen Projekts gilt?

Zugang zum BOB Campus über Nachbarschaftspark

Ohne die Montag-Stiftung, das sagen alle Beteiligten, wäre aus dem Umbau der früheren Fabrik nichts geworden. Etwa 13 Millionen Euro hat die Stiftung investiert – teils aus eigenem Kapital, teils aus Krediten bei Banken. Einnahmen aus Mieten sollen den finanziellen Aufwand decken.

Unweit der Nordbahntrasse - der BOB-Campus | Bildquelle: WDR / Rosenkranz

Die Stadt selbst ist für den Nachbarschaftspark verantwortlich, der gerade noch gestaltet wird. Kosten allein für den Park: mehr als zwei Millionen Euro, zum Großteil gefördert vom Land NRW. Dafür ist aus einer Brache ein ganz neues Stadtteilzentrum entstanden.