Neuer Abschnitt
Pläne für große Moschee in Wuppertal werden konkret
Lokalzeit Bergisches Land. 15.12.2021. 25:34 Min.. Verfügbar bis 16.12.2022. WDR. Von Michaela Heiser.
Neue Moscheepläne für Wuppertal
Stand: 15.12.2021, 16:10 Uhr
Der türkisch-islamische Ditib-Kulturverein will in Wuppertal-Elberfeld ein modernes neues Stadtviertel bauen - mit einer Moschee. Das neue Quartier soll die Umgebung aufwerten.
Von Michaela Heiser
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Noch ist es nur eine Machbarkeitsstudie. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet die türkisch-islamische Ditib-Gemeinde an diesem Projekt, das allen Generationen im Stadtteil gerecht werden soll. Auf 6.000 Quadratmetern plant Architekt Cengiz Müjde Kneipen, Lebensmittelläden und eine Moschee: "Hinzu kommt, dass wir einen Kindergarten anbieten wollen. Für die Ältesten bieten wir Betreutes Wohnen an. Durch das Gewerbe entstehen aber auch neue Arbeitsplätze."
Veränderte Bedürfnisse der Gemeinde
Die muslimische Gemeinde betreibt schon seit Jahrzehnten eine Moschee mit diversen Nebenräumen an der Hauptstraße nach Elberfeld hinein. Direkt gegenüber soll die neue Moschee entstehen. Denn die Räume im alten Gebäudekomplex seien für die 550 Vereinsmitglieder und ihre Familien inzwischen zu klein geworden.
Finanzierung durch Spender und Investoren

Das Projekt soll etwa 30 Millionen Euro kosten. Die Gemeinde hofft auf Investoren und Spenden. Fast alle benötigten Grundstücke gehören schon dem Verein.
Sie zu kaufen sei gar nicht so einfach gewesen, erklärt der Sprecher der DITIB-Gemeinde, Mustafa Temizer: "Das Gelände ist heiß begehrt. Ein Discounter hatte mit geboten - und da mussten wir uns erst einmal für zweieinhalb bis drei Jahre in den Konkurrenzkampf begeben, bis wir anfangen konnten, die Grundstücke zu erwerben."
Treffpunkt der linken Szene soll weichen
Ein Problem ist noch nicht gelöst: Das Autonome Zentrum der Stadt, ein Treffpunkt der linken Szene, steht noch auf dem Gelände und soll abgerissen werden. Nach einer Alternative für einen neuen Treffpunkt suchen nach eigenen Angaben sowohl die Stadt als auch die Ditib-Gemeinde.

Doch noch sind die Pläne der türkisch-islamischen Ditib-Gemeinde nur eine Vision. Die Stadtverwaltung will das Projekt auf jeden Fall unterstützen, sieht Vorteile für die Stadtentwicklung. Die städtischen Gremien müssen den Plänen aber erst noch zustimmen.
Zwei weitere Moscheen in Wuppertal
Auch die marokkanische islamische Gemeinde in Wuppertal plant auf einer Industriebrache in Heckinghausen eine neues Zentrum mit Moschee. Die Planungen liegen schon dem Bauordnungsamt vor. Auch dieses Bauvorhaben wird von der Stadt unterstützt. Das neue Zentrum mit Moschee des kurdischen Kulturvereins im selben Stadtteil ist schon im Bau und soll voraussichtlich im kommenden Jahr fertig werden.