Die Juristin und gebürtige Duisburgerin Dr. Sandra Zeh ist in Wuppertal für die nächsten acht Jahre für Personal, Wirtschaft und Digitalisierung zuständig. Es war bereits der zweite Versuch, die Stelle zu besetzen. Im Juni war die Wahl von Alexander Vogel gescheitert.
Keine Mehrheit für FDP-Mann
Der Sprecher der Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker erhielt nicht genügend Stimmen, obwohl die Mehrheitsparteien von SPD, CDU und FDP sich in der Findungskommission für das FDP-Mitglied ausgesprochen hatten. Ein Debakel für die drei Fraktionen. Sie hatten sich zuvor auf das zusätzliche Dezernat geeinigt und der FDP das Vorschlagsrecht zugesprochen.
Nach dem Wahldesaster wurde vermutet, dass vor allem bei der CDU viele Stadtverordnete dagegen stimmten, weil sie unzufrieden mit der Fraktionsführung seien. Tatsächlich wählte die CDU-Fraktion kurz danach eine neue Spitze. Andere vermuteten, dass vielen nicht gefallen hatte, dass mit Alexander Vogel wieder ein Mann gewählt werden sollte. In der Wuppertaler Stadtspitze war nämlich jahrelang keine einzige Frau vertreten – bis heute. Zeh wurde einstimmig gewählt.
"Ein starkes Signal nach der Katastrophe im Juni" Uwe Schneidewind, Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal
Dezernentin freut sich auf ihr Amt

Die neue Dezernentin freut sich auf Wuppertal
Die neue Dezernentin erklärte, sie freue sich auf die Arbeit in Wuppertal. Dabei dürfte die parteilose Sandra Zeh eines der schwierigsten Dezernate übernehmen, das die Stadt Wuppertal zu vergeben hat. So schlägt sich der Fachkräftemangel natürlich auch in der Wuppertaler Stadtverwaltung nieder. In den nächsten Jahren erwartet die Stadt eine Welle von Pensionierungen.
Außerdem soll Zeh die Stadt in Sachen Digitalisierung nach vorne bringen. Und schließlich fehlen der Stadt Gewerbeflächen, um neue Unternehmen nach Wuppertal lotsen zu können. Als wäre das nicht genug, ist die Wirtschaftsförderung der Stadt derzeit ohne Führung. Vom Leiter des Amtes, Eric Swehla, trennte man sich Anfang März. Sein Stellvertreter Marco Trienes wechselt nach Padeborn.
Personalagentur soll bei Dezernentensuche helfen
Mit der Wahl von Sandra Zeh ist auch die Wuppertaler Stadtspitze noch nicht wieder vollständig. Der bisherige Stadtentwicklungsdezernent Arno Minas geht nach Münster, andere Dezernentenposten müssen in den nächsten Jahren neu besetzt werden. Und immer wieder gibt es Kritik, dass das Parteibuch bei Bewerbern eine Rolle spielt. Die Stadtverordneten beschlossen am Montag, sich dafür die Hilfe einer Personalberatungsagentur zu sichern.
Über dieses Thema berichten wir am 25.09.2023 auch auf WDR2 und im WDR Fernsehen um 19.30 Uhr in der Lokalzeit Bergisches Land.