Symbolfoto: Ein horizontal aufgestelltes Metermaß zeigt den Pegel des Rurstausees.

Eifel-Talsperren: Platz für geschmolzenen Schnee und Regen

Stand: 08.03.2023, 14:48 Uhr

Im Februar ist in der Eifel nur ein Drittel der üblichen Regenmenge gefallen. Die Talsperren des Wasserverbands Eifel-Rur haben ausreichend Platz für zusätzliches Wasser.

Das Versorgungsunternehmen zeigt sich insgesamt zufrieden mit der Lage in seinen Trinkwasser-Speichern. Im Januar dieses Jahres sei überdurchschnittlich viel Regen gefallen. Deswegen habe man sogar mit dem Ablassen von Regenwasser in Flüsse reagieren müssen, um den vorgeschriebenen Platz für ein mögliches Hochwasser zu schaffen.

Seit Februar lässt der Wasserverband Eifel-Rur (WVER) nach eigener Aussage höhere Füllstände in den Talsperren wieder zu. Der aktuelle Niederschlag und Schneefall war von den Wasser-Experten erhofft worden, weil er zusätzlich für höhere Pegel sorgt.

Trockene Sommer, trockene Böden

Seit Jahren schon sind die Bodentiefen ab 1,80 m zu trocken. Um diese Dürre auszugleichen, müsste es monatelang regnen. In geringerer Tiefe sieht es aber beim sogenannten "pflanzenverfügbaren Wasser" besser aus. Die derzeitigen Niederschläge helfen da natürlich ebenso wie die nun einsetzende Schneeschmelze.

In der Nordhälfte von NRW gibt es daher momentan keine Probleme mit dem Wasser im Oberboden. Nur links des Rheins ist die Sättigung noch nicht ausreichend. Aber auch da helfen nun die reichlichen März-Niederschläge.

Trockene Böden beeinträchtigen Landwirtschaft

Gebannt blicken daher die Landwirte zwischen Heinsberg und Eifel auf die Regenmengen, denn Feldfrüchte wie Mais, Zuckerrübe oder Winterweizen haben einen Wasserbedarf von bis zu 600 Litern pro Jahr. Bekommen sie zu wenig Wasser, fehlen Nährstoffe und die Pflanzen bleiben klein und sind anfälliger für Schädlinge, sagt das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft.

Schaut man noch tiefer in den Boden zum Grundwasser, ist es auch hier zu trocken. Das bestätigt Hydrologe Stefan Simon vom Erftverband. Nur in sechs der vergangenen 20 Jahre sei so viel Regen gefallen, dass er nicht nur die oberen Böden sättigen konnte, sondern bis ins Grundwasser durchsickerte. Hier zeige sich der Klimawandel in Form von extremeren Ausschlägen bei Dürre oder Hochwasser.

Wasserversorgung gesichert

Dennoch gebe es in der Region Aachen keine dramatische Entwicklung bei der Neubildung von Grundwasser. Langfristig, sagt der Wissenschaftler des Erftverbandes, ist die Wasserversorgung der Menschen gesichert. Die Versorger müssten derzeit nicht reagieren, etwa durch das Bohren tieferer Brunnen.