Waldbrandschutz im Nationalpark Eifel und den Aachener Wäldern

Stand: 16.08.2022, 15:50 Uhr

Breite Wege für Löschfahrzeuge, schlammfreie Löschteiche und verantwortungsbewusste Waldbesucher – das halten Förster in der Eifel und im Großraum Aachen für die wichtigsten Voraussetzungen, um Waldbrände zu verhindern.

Von Ulrike Zimmermann

In den Wäldern von Rureifel und Jülicher Börde hat das Regionalforstamt intensiv an den Hauptwegen für Löschfahrzeuge gearbeitet – schon bevor das Land NRW sein Konzept "Waldbrandvorbeugung und Waldbrandbekämpfung" vorgestellt hat.

Löschteiche werden entschlammt

Viele Wege waren nämlich durch das Hochwasser nicht mehr befahrbar. Sie müssen so breit sein, dass die Löschfahrzeuge der Feuerwehr gut durchkommen. Außerdem dürfen oben keine Äste die Fahrzeuge behindern, so dass sie möglichst nah an die Brandherde heranfahren können.

Ein Problem sind verschlammte Löschteiche. Der Leiter des Regionalforstamts Rureifel-Jülicher Börde, Robert Jansen: "Um sie wieder so herzurichten, dass sie möglichst viel Wasser bereitstellen können, sind wir aktuell dabei, mit Kleinbaggern den Schlamm, der sich über die Jahre gesammelt hat, herauszubaggern."

Das Regionalforstamt hat zusätzlich mit Landwirten vereinbart, dass sie helfen, wenn das Löschwasser im Wald knapp wird. Sie liefern dann mit Wasser gefüllte Güllefässer für die Löschfahrzeuge.

Waldbrand-Schutzstreifen nicht machbar

Lange Schneisen durch den Wald zu schlagen, um Feuer im Ernstfall zu verlangsamen, hält Forstamtsleiter Robert Jansen für nicht umsetzbar. Der Grund: Fast 40 Prozent der Waldflächen in der Region seien in Privatbesitz, die Eigentümer in ganz Deutschland verstreut.

Das Ganze sei wie ein Flickenteppich. Aus seiner Sicht müsste es eine konzertierte Aktion von Unterer Forstbehörde, den Feuerwehren und den Privatbesitzern geben, um vor allem die Zufahrt von Löschfahrzeugen über Waldwege sicherzustellen.

Mensch ist Hauptgefahrenquelle

"Fast alle Waldbrände in unseren Breiten wurden durch Menschen verursacht, ganz selten durch Blitzschläge". Michael Lammertz, Sprecher des Nationalparks Eifel

Um die 900.000 Besucher pro Jahr kommen dorthin. Nun ist es das Konzept des Nationalparks, möglichst wenig einzugreifen und der Natur ihren Lauf zu lassen. Daher liegt dort als wertvoller Lebensraum für seltene Pilze, Pflanzen und Tiere viel Totholz im Wald. Das aber brennt im Ernstfall wie Zunder.

Regelverstoß kein Kavaliersdelikt

Deswegen gilt der dringende Appell: Waldbesucher sollen sich strikt an die Regeln halten, das heißt Rauchverbot, kein wildes Campen, kein Lagerfeuer. Lammertz: "Das ist kein Kavaliersdelikt." Es drohen Bußgelder bis zu 5.000 Euro. 

Ranger kontrollieren im Mehrschichtbetrieb, auch mit Elektrobooten vom Wasser aus, die Einhaltung der Vorschriften. An allen 105 Eingängen des Nationalparks Eifel stehen große Info-Tafeln mit Piktogrammen und Erläuterungen in vier Sprachen. "Da kann keiner mehr sagen, er hat es nicht mitgekriegt."