Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert im Interview
Verfügbar bis 26.09.2025.
Großrazzia gegen Drogen-Kriminalität
Stand: 26.09.2023, 12:18 Uhr
400 Drogenfahnder waren bei der Großrazzia im Einsatz. Sieben Verhaftungen melden die Einsatzkräfte in Frankfurt, Essen und Eckernförde. Zentrum der Einsätze war aber Velbert.
Nahe des Velberter Zentrums wohnt laut Staatsanwaltschaft der mutmaßliche Kopf der Drogenbande. Der 39-Jährige sei am Dienstag-Morgen in Hennef gefasst worden. Die Durchsuchung seiner Wohnräume dauerte noch bis in den Mittag an. "Insgesamt haben wir 24 Personen im Verdacht, dass sie zu der Bande gehören", sagt der Wuppertaler Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert, "vom Chef bis zum Lagerverwalter".
Offenbar lange geplanter Zugriff

Zufrieden mit der Razzia: Oberstaatsanwalt Wolf-Tilman Baumert
Die Ermittlungen seien ab heute nicht mehr verdeckt, sondern gingen jetzt in der "offenen Phase" weiter, so Baumert. "Velbert ist ja keine Metropole, aber wir hatten seit einiger Zeit eine Nase dran, dass eine Bande dort den Markt kontrolliert und mit Drogen überschwemmt". Es gehe um Marihuana und Kokain im Kilobereich.
Der Handel laufe schon seit Jahren. Gegen den mutmaßlichen Bandenchef werde seit November 2022 ermittelt. Es sei einer der größten Einsätze in der Geschichte der Mettmanner Kriminalpolizei.
Zufallstreffer
Die Staatsanwaltschaft meldet darüber hinaus zwei weitere, völlig unerwartete Festnahmen. Zum einen sei bei einer Kontrolle ein Mann mit einer größeren Menge Kokain festgenommen worden. Ein weiterer konnte völlig überraschend gefasst werden. Der soll nichts mit Drogen zu tun haben, sei aber wegen Betrugs gesucht worden. Beide sollen umgehend dem Haftrichter vorgeführt werden.
Innenminister zufrieden
"Wir lassen nicht locker und zerschlagen die kriminellen Geschäfte der Drogenhändler." NRW-Innenminister Herbert Reul
Bei den vier Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte 80.000 Euro an Bargeld, Waffen und Drogen sicher. Darüber hinaus auch hochwertige Uhren und Autos. Das alles sei das Ergebnis "kluger Ermittlungsarbeit und akribischer Beweissicherung", bewertete NRW-Innenminister Herbert Reul die Groß-Razzia.