Nach Messerstich: Lange Haftstrafe für 17-jährigen Intensivtäter

Stand: 05.04.2022, 09:30 Uhr

Das Landgericht hat einen 17-Jährigen zu sechs Jahren und drei Monaten Haft wegen Totschlags verurteilt. Laut Gericht hatte der Täter einen 18-Jährigen im vergangenen Sommer auf der Zülpicher Straße in Köln erstochen.

Von Markus Schmitz

Die Tat auf der bekannten Feiermeile hatte große Bestürzung ausgelöst. Am 31. Juli 2021 kam es zunächst zu einem Streit mit einer Gruppe junger Männer. Jugendliche und junge Männer waren auf der Zülpicher Straße wegen eines Flaschenwurfs aneinandergeraten. Plötzlich soll der Angeklagte zugestochen haben. Rettungskräfte brachten den 18-jährigen Verletzten noch in eine Klinik. Doch die Verletzung in der Brust war zu schwer. Der junge Mann, ein Amateurfußballer, verstarb im Krankenhaus.

Ursprünglich war der Angeklagte wegen Mordes angeklagt. Das Mordmerkmal der Heimtücke ließ sich laut Gericht aber nicht feststellen. Der Prozess fand wegen des jugendlichen Alters des Täters unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

Waffenverbotszonen wegen Gewalt in der Kölner Innenstadt eingerichtet

Diese Tat und weitere Gewaltausbrüche stießen eine Diskussion an. Sie führte dazu, dass sich auch NRW-Innenminister Herbert Reul einschaltete. Die Politik entschied schließlich, dass in Köln und auch in Düsseldorf, wo ähnliche Fälle passierten, Waffenverbotszonen eingerichtet wurden. Seitdem darf die Polizei in den Bereichen Menschen kontrollieren.

Messerstecherei Zülpicher Straße

02:37 Min. Verfügbar bis 05.04.2023