Am ersten Prozesstag wurden im Gerichtssaal Videos der Überwachungskameras aus dem Geschäft des Opfers abgespielt. Sie zeigen, wie brutal die Täter im Oktober 2020 vorgegangen sind: Eine Frau und ein Mann klingeln an der Eingangstür.
Als der Uhrenhändler öffnet, wird er sofort mit Schlägen traktiert, drei weitere Männer stürmen in das Ladenlokal. Einer ist mit einer Pistole, der andere mit einer Maschinenpistole bewaffnet
Immer weiter schlagen und treten die Angreifer auf den am Boden liegenden Mann ein. Dann fesseln sie ihn an Händen und Füßen mit Kabelbinder und schleifen ihn ins Nachbarbüro. Dort schlagen sie ihn weiter und zwingen ihn mit Waffengewalt, zwei Tresore zu öffnen.
Täter erbeuten Bargeld, Schmuck und Luxusuhren
Das Landgericht in Bonn
Die Frau und die vier Männer raffen Bargeld, Schmuck und Luxusuhren im Wert von rund 530.000 Euro zusammen und verstauen alles in einem mitgebrachten Betttuch. Dann verlassen sie das Uhrengeschäft. Sie steigen draußen in einen Audi Q8 und einen Peugeot 308 und flüchten.
Erst anderthalb Jahre nach der Tat konnte die Polizei die Bande ermitteln und sechs Männer und eine Frau aus Köln und dem Kreis Düren festnehmen. Die Auswertung der Videos aus den Überwachungskameras sowie Telefonüberwachungen hatte zu der Festnahme geführt. Bis auf die zwei Angeklagten konnte aber niemandem ein hinreichender Tatverdacht nachgewiesen werden. Deshalb standen nur zwei Angeklagte vor Gericht.
Der Angeklagte bestritt bis zuletzt, überhaupt am Tatort gewesen zu sein. Sein Verteidiger will das Urteil des Landgerichts anfechten.
Über dieses Thema berichten wir am 02.06.2023 im WDR Fernsehen: Lokalzeit Bonn, 19.30 Uhr sowie im Hörfunk auf WDR 2.
