Besitzer von Brunnen sind vom Kreis aufgefordert worden, Proben zu ziehen. Und zwar im Bereich Tüddern bis an die niederländischen Grenze. Auch das Wasser im Rodebach soll in Abstimmung mit den niederländischen Behörden untersucht werden.
Staatsanwaltschaft ermittelt
Das im Verdacht stehende Erkelenzer Unternehmen hat wohl auch auf Flächen in der Nähe von Wassenberg und Erkelenz Erdmaterial entsorgt. Und auch dort nach Aussage des Kreises gegen Genehmigungen verstoßen. Die Umwelt-Staatsanwaltschaft Dortmund ermittelt bereits.
Anlage ohne Genehmigung betrieben
Einen solchen Umweltskandal hat es bisher in der ländlichen Region noch nicht gegeben. Bereits vor einem Jahr war das Unternehmen, das offenbar zwei Niederländern gehört, auffällig geworden. Ohne Genehmigung wurde in Tüddern in der Gemeinde Selfkant eine Anlage in Betrieb genommen, mit der geringfügig verunreinigter Boden aufgearbeitet werden sollte. So dass das Material wieder verwendet werden kann.
Kontaminiertes Material
Nachträglich genehmigte der Kreis die Anlage. Lkw-Ladung um Lkw-Ladung wurden fortan entsorgt. Dann plötzlich nahm der Kreis Proben aus dem aufgeschütteten Material.
Die Ergebnisse sind mehr als besorgniserregend: "Bei dem Schutt handelt es sich um gefährliche Abfälle", erklärte eine Sprecherin des Kreises. Anstatt leicht belastetes Erdmaterial hat das Erkelenzer Unternehmen also hochbelastetes, gefährliches Material in Tüddern gelagert.
Unternehmen steht unter Druck
Der Kreis hatte dem Unternehmen daraufhin zahlreiche Vorgaben gemacht. Unter anderem musste das aufgeschüttete Material bis Ende April mit einer wasserundurchlässigen Plane überzogen werden. Es bestand die Gefahr, dass das Grundwasser verunreinigt werde, hieß es aus der Kreisverwaltung.
Bis Ende Juni muss das gesamte Material abtransportiert und fachgerecht entsorgt werden. Passiert das nicht, werden Ordnungsgelder von mehr als 300.000 Euro fällig.
Kosten in Millionenhöhe
Gegen die Verfügung hat das Unternehmen bisher keine Rechtsmittel eingelegt. Unklar ist bisher auch, woher das verseuchte Material überhaupt kommt. Klar ist, dass die fachgerechte Entsorgung des Materials aus Tüddern teuer wird. Nach ersten Einschätzungen des Kreises kommen auf das Unternehmen Kosten in Millionenhöhe zu.
Unsere Quellen:
- Kreis Heinsberg
- Reporter vor Ort