Es sieht aus wie ein Ferienprojekt: die Turnhalle der Grundschule Bollenwerk in Haan erhält einen bunten Außenanstrich - eine ohnehin notwendige Renovierungsmaßnahme.
Das, was so fröhlich aussieht, ist allerdings eine Zwangsmaßnahme mit erzieherischem Charakter: hier leisten jugendliche Straftäter ihre Sozialstunden ab, unter künstlerischer Anleitung.
Gemeinsam Projektideen entwickeln
Organisiert hat das Graffiti-Projekt der Verein "Neue Wege". Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, straffällig gewordene Jugendliche bei gemeinnütziger Arbeit zu begleiten und mit ihnen Ideen für Arbeitsprojekte zu entwickeln - wie die Graffiti-Bilder. Mit dem Ziel, künftige Straftaten zu verhindern.
Über die Arbeit ins Gespräch kommen
Ganz nebenbei könne man bei den Arbeiten mit den Jugendlichen ins Gespräch kommen und erfahren, wie es zu den Straftaten gekommen ist, erklärt die Vorsitzende von "Neue Wege", Silvia Böhm.
Und oft kämen dabei auch die Zukunftsängste und Sorgen der Jugendlichen zur Sprache, etwa bei den Themen Schule und Ausbildung, sagt André Duschke, der sich bei der Stadt Wülfrath um straffällig gewordene Jugendliche kümmert.
Beide Seiten profitieren
Von dem Kunstprojekt an der Haaner Grundschule profitieren so mehrere Seiten: Die Schule bekommt eine neue gestaltete Wand und die Straftäter können positive Erfahrungen für ihre Persönlichkeit und soziale Entwicklung sammeln - so wie es das Jugendstrafgesetz vorsieht.
Unsere Quelle:
- WDR-Reporter
- Verein "Neue Wege e.V."