Solingen: Stadionsanierung mit Promifaktor

Stand: 23.09.2022, 14:13 Uhr

Der Solinger Fußball-Weltmeister Christoph Kramer wird Namensgeber einer neuen Tribüne der alten Jahnkampfbahn in Solingen-Wald. Das denkmalgeschützte Stadion soll modernisiert werden.

Beinahe 100 Jahre und eine bewegte Geschichte hat die alte Jahnkampfbahn im Solinger Stadtteil Wald hinter sich. Und das sieht man dem Backstein-Stadion auch an: Die Betontribünen waren bei der Eröffnung des Stadions im Jahr 1928 ultramodern - jetzt sind sie bröckelige Stolperfallen. Die Beschallungs- und Sicherheitsanlagen sind veraltet. Und der Rasen gleicht einem Acker.

Denkmalschutz erschwert Sanierung

Die Tribüne der Jahnkampfbahn: ein rudimentärer Bau.

Aber das alte Stadion mit seinem expressionsischen Eingangsgebäude hat die Nazizeit und den Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschadet überlebt und gilt heute als bedeutendes Zeugnis für die Architektur der 1920er Jahre.
Dass es unter Denkmalschutz steht, sei Fluch und Segen zugleich für den Förderkreis des Stadions, so ihr Vorsitzendener Guido Rohn. Die Förderer wollen das Stadion als Sportstätte modernisieren - und müssen es behutsam umbauen, um seinen Charme und Charakter zu erhalten.

"Kampfbahn hat ihren ganz eigenen Charme"

Christoph Kramer gibt dem WDR ein Interview. Er ist beim Umbau der Solinger Jahnkampfbahn beteiligt. Nach ihm soll eine neue Tribüne benannt werden.

Kernstück der Modernisierung: Eine neue überdachte Tribüne, die den Namen des bekanntesten Sportlers aus Solingen tragen soll: Des Fußballprofis und Weltmeisters Christoph Kramer. Der Fußballer war extra zur Vorstellung der Sanierungspläne am Donnerstag angereist.
Er schwärmte von der einmaligen Atmosphäre, der Romantik und dem Charme des alten Stadions. Auf die neue Tribüne, die den sperrigen Titel "Mit freundlicher Unterstützung von Christoph Kramer" trägt, freut er sich schon.

Starkes Fußball-Duo aus Solingen

Gemeinsam mit seinem Fußball-Kollegen, dem ebenfalls in Solingen geborenen Bundesligaspieler Kevin Kampl habe er schon des öfteren gewitzelt, einmal zusammen in Solingen zu spielen, erzählt Kramer. Am liebsten in einer frisch sanierten Jahnkampfbahn.

Bis dahin müssen sich Profis und Fußballfans allerdings noch gedulden: Der Förderkreis muss für die Sanierung erst noch Fördertöpfe von Stadt, Bund und Land finden.

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