Das Ordungsamt Köln durchsucht eine Kölner Shisha-Bar

Razzia in Köln: Zahlreiche Verstöße in Shisha-Bars

Stand: 30.06.2022, 10:13 Uhr

Beamte des Kölner Ordnungsamtes haben in den vergangenen Tagen knapp 20 Shisha-Bars in der Innenstadt kontrolliert und dabei teils schwere Verstöße festgestellt.

Von Oliver Köhler

In fast allen Bars wurde gegen Gesundheitsvorschriften verstoßen. Außerdem stellten die Beamten mutmaßlichen Tabakschmuggel fest. Einzelne Betreiber waren auch keine Unbekannten für das Ordnungsamt. Gegen sie wurden schon zum wiederholten Mal Bußgelder verhängt. Die geltenden Regeln werden in ihren Bars dennoch nicht eingehalten.

Beamte des Ordnungsamtes schwärmen an diesem Abend in einer großen Shisha-Bars an den Kölner Ringen aus. Sie prüfen Kohlenmonoxid-Warngeräte und die Lüftungsanlagen, an den Stellen, an denen die Kohlen für die Wasserpfeifen angeglüht werden. Hinter den Theken halten sie Ausschau nach Tabakdosen. Sie werfen Blick auf die Wasserpfeifen und prüfen das Alter der Gäste.

Tabakschmuggel in großem Stil

Ergebnis: Es besteht der Verdacht auf Tabakschmuggel. Einzelne Gäste rauchen in der Bar Tabak in der Wasserpfeife, obwohl das verboten ist. Trotz des Rauchverbots in Gaststätten bietet der Betreiber der Bar auf der Karte eine „Shisha Doppel-Apfel“ an. "Das steht in der Szene für eine Wasserpfeife mit echtem Tabak“, erklärt einer der Beamten.

Mitarbeiter des Ordnungsamtes stellen hier etwa 30 Tabakdosen sicher. Sie schreiben Anzeigen gegen den Betreiber, verhängen Verwarngelder gegen Gäste. Mit den Tabakdosen wird sich nun der Zoll befassen. Nach Erkenntnissen des Zolls sind viele Shisha-Bars Absatzstellen für illegal importierten Tabak. So sollen Bars in ganz Deutschland offenbar durch kriminelle Netzwerke ständig mit Nachschub der Schmuggelware versorgt werden.

Kölner Shisha-Bars: Lebensgefahr durch Kohlenmonoxid

Während die Kontrolle in der ersten Shisha-Bar noch läuft, hat das Ordnungsamt dem Betreiber der nächsten Shisha-Bar bereits den Betrieb der Wasserpfeifen untersagt. Das Lokal verfügt laut Ordnungsamt nicht über den notwendigen Rauch-Abzug, in dem Raum, in dem die Shisha-Kohlen angeglüht werden. "Da glühen Kohlen, da entsteht giftiges Kohlenmonoxid – für Mitarbeiter und Gäste besteht Lebensgefahr, wenn der Rauch nicht abziehen kann“, erklärt der Einsatzleiter des Ordnungsamtes.

Die Gefahren für ihre Gäste scheinen viele Wirte nicht sonderlich zu interessieren. In den Shisha-Bars sind Kohlenmonoxid-Warngeräte vorgeschrieben. Bei den Kontrollen hat das Ordnungsamt aber in einigen Bars keine Warnmelder gefunden, in anderen funktionierten sie nicht.

Bei weiteren Kontrollen stößt das Ordnungsamt auf illegale Glücksspielautomaten in Shisha-Bars, Minderjährige hocken nachts vor Wasserpfeifen und in vielen Bars wird Tabak konsumiert, obwohl das in Nordrhein-Westfalen nicht erlaubt ist.

"Wir hoffen, dass sich die Dinge bis zur nächsten Kontrollaktion geändert haben“, sagt der Einsatzleiter.  "Oft finden wir dann aber wieder genau die gleichen Verstöße“.

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