Beete in Wellenform, darin ein halb untergegangenes Boot und eine Informations-Stele sollen symbolisch an die Flüchtlingsschicksale erinnern. Traurigerweise sei so ein Gedenkort nach wie vor wichtig, sagt Sonja Grabowsky von der Initiative "Seebrücke".
"Grenzen töten"
Weil nach wie vor jedes Jahr Tausende von Menschen an den EU-Außengrenzen sterben– auf dem Meer, in Wüsten oder auf der Flucht vor Krieg, Unterdrückung und Hunger. Mit dem Gedenkort solle auch daran erinnert werden, dass Internationales und Europäisches Recht gebrochen werde. Beispielsweise, wenn Schutzsuchende von der Grenzschutzagentur "Frontex" vor der Küste Libyens zurückgewiesen würden.
Ukraine-Krieg überlagert weltweites Flüchtlingsproblem

Zuschauer bei der Einweihung des Gedenkortes am Mirker Bahnhof
Auch der Krieg in der Ukraine war Thema auf der Einweihungsveranstaltung. Die mediale Berichterstattung fokussiere sich momentan auf die ukrainischen Flüchtlinge, so der Tenor. Damit gerieten die anderen Schutzsuchenden und deren verzweifelte Situation aus dem Blick. Man wolle nicht das Flüchtlingselend gegeneinander aufrechnen. Vielmehr wünsche man sich für alle Schutzsuchenden die gleiche Unterstützung.
Solidarität mit angeklagten Seenotrettern
Eher zufällig fiel der Einweihungstermin auf den Prozessbeginn, der sich unter anderem gegen 21 Crewmitglieder des deutschen Seenotrettungsschiffs "Iuventa" richtet. Ein Gericht im sizilianischen Trapani soll entscheiden, ob den Seenotrettern der Prozess gemacht werden soll. Der Vorwurf: Beihilfe zur illegalen Einwanderung. Ihnen würden bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahre Haft und ein Geldbuße von bis zu 15.000 Euro pro geretteter Person drohen. Die Wuppertaler Mitglieder der Seebrücke bekundeten ihre Solidarität und hoffen, dass das Gericht ein Zeichen der Menschlichkeit setzt.