Anzeige gegen Störer der Rede von Bundeskanzler Scholz in Düsseldorf

Stand: 02.05.2022, 15:50 Uhr

Nach der Kundgebung zum Tag der Arbeit in Düsseldorf ermittelt die Polizei. Die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) war von einer Gruppe aus der Querdenker-Szene massiv gestört worden.

Das Stören einer Demonstration ist laut Polizei eine Straftat. Sie ermittelt jetzt gegen unbekannt, außerdem liegen gegen zwei Personen Ordnungswidrigkeitsanzeigen wegen Störung der Versammlung vor.

Sambatrommeln und Lautsprecher mit Glockengeläut

Anhänger der "Querdenker"-Szene hatten sich ins Publikum gemischt, um Stimmung zu machen zum Beispiel mit Sambatrommeln. Außerdem wurde lautes Glockengeläut über Lautsprecher abgespielt, so dass die Reden teilweise kaum hören waren. Die Anhänger der "Querdenker"-Szene nannten Scholz einen "Lügner" und "Kriegstreiber" und forderten einen Stopp der Waffenlieferungen in die Ukraine.

Sirenenlärm bei Kanzlerrede?

Der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) NRW, Mohamed Boudih, sprach nach der Veranstaltung auch von Lärm durch Sirenengeräusche. Vor Störern, die explizit kämen, um Teilnehmer einer Veranstaltung nicht zu Wort kommen zu lassen, sei niemand gefeit. "Das finde ich einen unsäglichen Verfall der politischen Diskussionskultur in unserem Land", sagte er.

Über dieses Thema berichtete auch das WDR-Fernsehen in der Lokalzeit Düsseldorf am 2. Mai 2022 um 19.30 Uhr.

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