Mit Schlaganfall-Lotsin Sabine Robbers zurück in den Alltag

Lokalzeit aus Düsseldorf 08.05.2025 16:17 Min. Verfügbar bis 08.05.2027 WDR Von Astrid Linn

Tag gegen den Schlaganfall: Besondere Hilfe für Familien in Düsseldorf

Stand: 10.05.2025, 06:00 Uhr

Organisiert wird das Angebot von der LVR-Klinik der Uniklinik Düsseldorf. Die Betroffenen sind dankbar.

Von Peter HildPeter Hild

Sabine Robbers arbeitet als Schlaganfall- Lotsin für die Neurologie der Uniklinik in Düsseldorf. Sie unterstützt Betroffene wie Angehörige, für die ein Schlaganfall oft erstmal ein Schock ist.

Welche Therapien braucht man? Wie kann ich den Arztbrief besser verstehen? An wen soll ich mich zuerst wenden? Bei all diesen Fragen kann Robbers Patienten und ihren Angehörigen mit Rat und Tat zur Seite stehen, wie einem Paar in Düsseldorf-Gerresheim.

Hilfe bei Hausbesuchen

Oliver Angst erlitt am Neujahrstag 2024 einen Schlaganfall. Gleich am nächsten Tag bekam er Besuch von Sabine Robbers an seinem Krankenbett. Eine Erleichterung und große Hilfe für seine Frau Claudia: "Ich hab direkt bei ihrem ersten Hausbesuch eine Liste verschiedener Ärzte bekommen. Dann hab ich gesagt, ich setze mich mit denen in Verbindung, damit die Therapie für meinen Mann so schnell wie möglich weitergehen kann."

Mit Erfolg! Nachdem Oliver Angst sich nach dem Schlaganfall schwer bewegen und schwer verständlich machen konnte, geht es heute wieder viel besser. Für Lotsin Sabine Robbers sind vor allem Hausbesuche wichtig: "Da erfahre ich wichtige Details über die Familie: Was braucht der Patient? Braucht er Hilfsmittel? Gibt es irgendwo Stolperfallen?"

Patienten fühlen sich alleingelassen

Älterer Herr im dunkelblauen Anzug und schütterem grauen Herr vor weißem Hintergrund

Neurologe Seitz hat das Projekt mit initiiert.

Prof. Rüdiger Seitz, ehemaliger Chefarzt der Neurologie an der Düsseldorfer LVR-Klinik, hat das Projekt der Schlaganfall-Lotsin federführend mit auf den Weg gebracht. Die akute Schlaganfall-Versorgung sei in der Stadt sehr gut. In Gesprächen mit Patienten sei aber deutlich geworden, dass diese sich häufig allein gelassen fühlen, wenn ihre Erholung zu Hause weiter vorangehen soll.

"Weil die Erholung Wochen oder auch Monate dauern kann, tun sich viele Schlaganfall-Patienten schwer, dann zu Hause in ihre Rollen zu finden", erklärt Seitz. Gerade nach einem Schlaganfall könnten sich Betroffene oft schwer verständlich machen, was konkret ihre Probleme sind oder sind körperlich noch zu sehr eingeschränkt. Die Lotsin soll gerade in dieser schwierigen Phase eine besondere Unterstützung leisten.

Lotsin vermittelt Unterstützung

Ein Mann und eine Frau stehen draußen und schaut zusammen in einer Broschüre

Hilfe bei der Therapievermittlung

So wie Sabine Robbers beim Ehepaar Angst in Düsseldorf. Den Patienten bringt die Lotsin laut Seitz bessere Behandlungsmöglichkeiten, dadurch dass sie unter anderem Therapeuten und Ärzte vermitteln kann.

Ebenso könnten durch die Betreuung Risikofaktoren frühzeitig erkannt und unterbunden werden, von denen die Patienten unter Umständen noch gar nichts wüssten, wie Bluthochdruck, Rauchen oder zu wenig Bewegung.

Quellen:

  • WDR-Reporterin vor Ort
  • WDR-Interview mit Neurologe Prof. Rüdiger Seitz
  • Schlaganfall-Lotsin Sabine Robbers