Mehr Sicherheit durch Razzien?

Stand: 08.12.2022, 10:10 Uhr

Die Polizei will mit vielen Razzien gegen Straßenkriminalität, in Shisha-Bars und Cafés rund um den Berliner Platz in Wuppertal vorgehen.

Das Bergische Städtedreieck ist immer wieder Schauplatz groß angelegter Razzien. Vor allem im Wuppertaler Stadtteil Oberbarmen war die Polizei in diesem Jahr aktiv gegen Straßen- und Drogenkriminalität. Die Frage ist: Was bringt das?

Ein Polizist macht eine Festnahme

Mitte August reiht sich auf der Berliner Straße Mannschaftswagen an Mannschaftswagen. Im Wuppertaler Osten durchsucht die Polizei mit 150 Kräften am hellichten Tag Bars, Restaurants und Ladenlokale – und das innerhalb von drei Tagen zwei Mal.

Präsenz gegen Kriminalität

"Wir hatten zuvor eine Spitze an Raubstraftaten registriert", sagt Polizeipräsident Markus Röhrl, "zehn Taten rund um den Berliner Platz, verübt mit Messern und in einem Fall mit einer Schusswaffe."

Der hier allgegenwärtigen Drogen- und Straßenkriminalität setze man eine Strategie entgegen. Neben den Razzien gehöre dazu auch regelmäßige Präsenz. Nicht von regulären Streifenwagen, sondern von "starken Kräften unserer Hundertschaft." 

Zeichen an die Anwohner

Den Bürgerinnen und Bürgern im Stadtteil Oberbarmen wolle man klarmachen, dass das Areal um den Berliner eben keine No Go-Area sei. Man könne hier ganz normal seinem Leben und seinen Geschäften nachgehen kann. "Viele Anwohner viele haben unseren Kolleginnen und Kollegen auf die Schulter geklopft und gesagt: Super, dass ihr da seid."

Kriminalitäts-Bekämpfung im Schulterschluss

Auffällig bei den Razzien, inzwischen auch in Remscheid und Solingen, ist, dass die Polizei mit „Netzwerk-Partnern“ kommt. Das gehöre zur Taktik, so Röhrl. "Das sind beispielsweise die Steuerfahndung und die Lebensmittelkontrolle, aber auch der Zoll, das Job Center und die Feuerwehr". Die sei dabei, weil häufig auch die Sicherheits-Bestimmungen in den Shisha Bars nicht beachtet würden.

Neue Struktur im Stadtteil

Diese Bars seien inzwischen prägend für einen Stadtteil wie Oberbarmen. Neben Wettbüros, Kiosken oder Imbissbuden. Die hätten die klassischen Geschäfte verdrängt. "Shisha Bars beispielsweise können auch Rückzugsorte sein. Wo auch neue Straftaten verabredet werden".

Razzien: Jederzeit möglich

Der Polzei Präsident Markus Röhrl

Die Razzien hatten Erfolg, sagt der Wuppertaler Polizeipräsident. Vor allem die im August. "Wir haben viele Haftbefehle vollstreckt und eine Menge an Strafverfahren eröffnen können." Das Ziel der Polizei-Aktionen ist also erreicht? Das sei es nie, so Röhrl. Dass ein Tross von Mannschaftswagen plötzlich wieder rund um den Berliner Platz auftauche sei nicht wahrscheinlich, das sei sicher.