Eindrücke von den Protesten in Lützerath

Seit Mittwoch wird Lützerath geräumt. Dagegen gibt es viele Proteste und Demonstrationen. Unsere Bildergalerie.

Die größte Demo gab's am vergangenen Samstag. Mit einem großen Aufgebot wollte die Polizei verhindern, dass Teilnehmer der Demonstration in die abgesperrten Bereiche nach Lützerath oder zum Tagebau vordringen.

Zunächst blieb das Geschehen friedlich, später setzte die Polizei Schlagstöcke ein, um Demonstranten, die die Absperrungen durchbrechen wollten, zurückzudrängen.

Auch ein Wasserwerfer wurde aufgefahren.

Bis in den Abend blieb die Situation unübersichtlich. Immer wieder versuchten Personen, zur Abbruchkante des Tagebaus zu gelangen. Da der Boden dort abzurutschen droht, sei es lebensgefährlich, den Bereich zu betreten.

Dennoch schafften es viele Menschen bis zur Kante.

Teilweise standen diese gefährlich nahe am Abgrund. Aufgrund des vielen Regens würde das Erdreich an dieser Stelle immer wieder abrutschen, warnten Polizei und die Leitstelle des Kreis Heinsberg.

Die Polizei forderte Verstärkung an, um die gesperrten Bereiche zu sichern.

Neben der deutschen Fridays-For-Future-Sprecherin Luisa Neubauer war auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg in Lützerath vor Ort.

Bei einer Rede forderte Thunberg die Demonstranten dazu auf, Lützerath nicht aufzugeben: "Solange die Kohle noch in der Erde ist, ist dieser Kampf nicht zu Ende."

Am Sonntag nahm Thunberg an einer Spontan-Demo teil. Sie tanzte und sang mit anderen Aktivisten.

Zudem setzte sie sich kurzzeitig auf einen Wall an der Tagebaukante. Als sie der Aufforderung der Polizei, dort wegzugehen, nicht nachkam, trugen sie die Beamten weg.

Seit dem frühen Montagmorgen hatten Aktivisten zudem einen Bagger in Hambach besetzt. Gegen Mittag verließen sie ihn freiwillig.

Gut vier Kilometer Luftlinie von Lützerath entfernt seilten sich am Montagmorgen außerdem fünf Klimaaktivisten - darunter zwei im Rollstuhl - von einer Autobahnbrücke ab.

Außerdem waren noch zwei Aktivisten in einem Tunnel unter Lützerath. Einsatzkräfte bereiteten sich darauf vor, sie dort rauszuholen.

Gegen Mittag haben sie den Tunnel dann nach mehreren Tagen freiwillig verlassen. Der Energiekonzern RWE zeigte sich erleichtert. Eine „lebensbedrohliche Situation“ sei beendet worden.

"Tausend Dank für euren lebensgefährlichen Einsatz gegen die Braunkohle & Kapitalismus", schrieben Aktivisten beim Twitter-Account des "Aktionsticker Lützerath".

Seit Freitag ist das Hüttendorf in Lützerath abgerissen. Mit der Räumung von Lützerath wurde am Mittwoch begonnen.

Klimaschützer hingen in sogenannten Tripods. Im Vordergrund sind von den Aktivisten errichtete Straßensperren zu sehen.

Das "Lützerath"-Ortsschild wurde schon einmal entfernt.

Einsatzkräfte trafen auf Klimaschützer. Dabei kam es zu Tumulten.

Bei der Räumung war auch die Reiterstaffel im Einsatz.

Die Polizei stand vor einer von Klimaschützern aufgebauten Barrikade.

Aktivisten saßen auf einer selbsterrichteten Plattform auf hohen Bäumen. Auf dieser stand BURN (engl. "Brenn") mit dem Bild eines brennenden Schaufelradbaggers.

Mit halb eingegrabenen Gaskanistern sollten die Wagen der Polizei aufgehalten werden.

Das Polizei-Aufgebot war enorm. Es waren mehr Polizisten als Aktivisten vor Ort.

Ein Arbeiter trug ein Bild aus einem besetzten Bauernhof in Lützerath.

Ein bisschen wie ein Stillleben: Aktivisten wurden von der Polizei bewacht.

In Rettungsdecken gehüllt warteten die Aktivisten auf das, was da kam.

Leise Töne: Ein Mann protestierte, indem er sich ans Klavier setzte und Musik machte.

Polizisten trugen einen Demonstranten weg.

Demonstrierende wählten Orte in großer Höhe für ihren Protest.

Auch der Aufenthalt auf Hausdächern sollte die Räumung erschweren.

Der Eingang zum Protestcamp in Lützerath wurde von Polizisten gesichert.

Einige Aktivisten vertrieben sich die Zeit mit Kartenspielen...

... oder mit Lesen.

Die meisten verfolgten und reagierten aber auf die Aktionen der Polizei - wie diese Aktivistin, die das Geschehen aus dem Stall eines besetzten Bauernhofs heraus beobachtete.

Stand: 16.01.2023, 19:33 Uhr