Mordvorwurf: Mutter von totem Baby Rabea gesteht vor Gericht

Stand: 24.11.2022, 14:10 Uhr

Acht Monate nach dem gewaltsamen Tod des neugeborenen Säuglings Rabea legte die Mutter am Donnerstag beim Prozessauftakt vor dem Landgericht Mönchengladbach ein Geständnis ab.

Die 24-Jährige habe die Schwangerschaft - eigenen Angaben nach - selbst nicht bemerkt. Als sie mit Bauchschmerzen kalt geduscht habe, sei dann der Kopf des Babys überraschend zwischen ihren Beinen aufgetaucht. Laut Angaben der Angeklagten habe das Neugeborene dann angefangen zu schreien. Um den Partner, der zu dem Zeitpunkt im Nebenzimmer schlief nicht zu wecken, habe die Mutter das Baby dann gegen etwas geschlagen – wogegen sie es schlug, wisse sie nicht mehr.

Passantin fand Babyleiche im Mülleimer

Das Neugeborene war am 28. März 2022 von einer Passantin in einem Mülleimer am Mönchengladbacher Volksgarten gefunden worden. Die Ermittler gaben dem unbekannten Baby den Namen Rabea. Auch die Obduktion ergab damals, dass der Säugling lebend zur Welt gekommen und später an den Folgen der Gewalteinwirkung gestorben ist.

Ein kleiner, weißer Sarg: "Rabea" ist am Donnerstag in Mönchengladbach beigesetzt worden.

Ein kleiner, weißer Sarg: "Rabea" ist in Mönchengladbach beigesetzt worden.

Anschließend hatte die Mutter Rabeas Leiche in eine Tragetasche gepackt und am Mönchengladbacher Volksgarten in einem Mülleimer deponiert. Bei ihrem Geständnis erklärte die 24-Jährige am Donnerstag, dass sie sich nicht erinnern könne, die Babyleiche in einen öffentlichen Mülleimer gelegt zu haben. Auch wer das Bad nach der Tat gereinigt habe, wisse sie nicht.

Mutter ging freiwillig zur DNA-Untersuchung

Durch eine Reihen-DNA-Untersuchung nach dem Fund der Leiche, bei der die Mutter freiwillig teilnahm, konnte sie identifiziert werden. Schon nach ihrer Festnahme hat die Angeklagte zugegeben, Rabea kurz nach der Geburt getötet zu haben. Sie wohnte nur 200 Meter vom Fundort entfernt mit ihrer Mutter und ihrem jüngeren Bruder zusammen. Sowohl die Mutter, als auch der Vater des toten Kindes sagen, sie hätten von der Schwangerschaft nichts gewusst.

Mehrere Prozesstage angesetzt

Für den Prozess sind bis zum 8. Dezember noch drei weitere Prozesstage angesetzt. Die Angeklagte muss bei einer Verurteilung wegen Mordes mit einer lebenslangen Haftstrafe rechnen.