Prozessauftakt gegen Leverkusener Clanmitglieder

Stand: 15.06.2022, 17:39 Uhr

Vor dem Landgericht Düsseldorf müssen sich seit Mittwoch sieben Leverkusener Mitglieder des Al-Zein Clans verantworten. Ihnen drohen mehrere Jahre Haft.

Den Leverkusener Mitgliedern des Al-Zein Clans wird vorgeworfen, über mehr als sechs Jahre zu Unrecht Sozialleistungen erhalten zu haben. In Summe rund 400.000 Euro. Tatsächlich sollen die Clanmitglieder aber über sehr viel mehr Geld verfügt haben. Außerdem beinhalten die Anklagepunkte der Staatsanwaltschaft Düsseldorf unter anderem Geldwäsche und räuberische Erpressung.

Angeklagten drohen mehrjährige Haftstrafen

Laut der Strafverteidigung äußern sich die Angeklagten zum Prozessauftakt nicht. Die Anklageschrift umfasst 127 Seiten. Derzeit sind für den Prozess knapp 30 Verhandlungstage bis November festgelegt. Den Angeklagten drohen teils Haftstrafen von bis zu 15 Jahren.

Spektakuläre Razzia vergangenen Sommer

Im Juni vergangenen Jahres durchsuchten Einsatzkräfte der Polizei die Villa der Clanmitglieder in Leverkusen-Rheindorf. Sie soll einen Wert von rund einer Million Euro haben. Es wurden Schmuck, Autos und etwa 300.000 Euro Bargeld beschlagnahmt, einige Clanmitglieder wurden festgenommen. Allerdings befindet sich laut Staatsanwaltschaft Düsseldorf die Villa noch im Besitz eines der Angeklagten, da es derzeit noch kein rechtskräftiges Urteil gegen ihn gibt. Derzeit existiere aber ein Veräußerungsverbot.

Die Razzia vor einem Jahr war Teil einer groß angelegten Aktion in ganz NRW. Spezialkräfte durchsuchten damals 30 Objekte im Kampf gegen Clankriminalität. Der Al-Zein Clan sorgt seit Jahren bundesweit für Schlagzeilen.