Waffe an Schule in Dinslaken war Schreckschusswaffe

Stand: 27.05.2022, 20:19 Uhr

Die Waffe, die am Mittwoch an einer Dinslakener Schule gesichtet wurde, ist nach Polizeiangaben eine Schreckschusswaffe. Sie hatte einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst.

Demnach habe sich einer der Verdächtigen (19) am Donnerstag freiwillig an die Polizei gewandt und sie zu der Stelle im Stadtteil Lohberg geführt, an der er die Waffe vergraben hatte. Zuvor war er geflüchtet, nachdem er von einem Mitarbeiter der Schule in einem Kellerraum gesehen worden war.

Polizei spricht von "jugendlichem Imponiergehabe"

Die Polizei sagt, dass es sich bei dem Verdächtigen nicht um einen Trittbrettfahrer handelt, sie spricht weiter von "jugendlichem Imponiergehabe".

Die Sichtung des Jugendlichen mit der Waffe hatte am Mittwoch einen Großeinsatz der Polizei an der Gesamtschule in Dinslaken ausgelöst. Der Gefahrenbereich wurde weiträumig abgesperrt und die Schule bis in den Abend hinein durchsucht. Auch das SEK und eine Hundertschaft sowie zahlreiche Rettungswagen und die Feuerwehr waren vor Ort. Niemand sei zu Schaden gekommen.

"Keine Hinweise auf tatsächliche Gefahr"

Bei der gefundenen Schusswaffe handele es sich um eine PTB-Waffe und nicht um eine scharfe Schusswaffe. Sie sei ein originalgetreuer Nachbau einer scharfen Schusswaffe, sehe ihr täuschend ähnlich und sei auch auf Distanz von Experten nicht als Schreckschusswaffe erkennbar.

Nach aktuellem Kenntnisstand wurde mit der Waffe niemand bedroht und es ergaben sich auch keinerlei Hinweise auf eine tatsächliche Gefahr. Die weiteren Ermittlungen zu den Hintergründen laufen noch, so die Polizei Wesel.

Drei Jugendliche festgenommen

Zahlreiche Schüler mussten bis zum frühen Mittwochabend in ihren Klassenräumen ausharren. Sie konnten das Gebäude gegen 19 Uhr verlassen und wurden ihren Eltern übergeben - rund 900 Schüler waren nach Polizeiangaben betroffen. Die Schüler mussten warten bis die Polizei das Gebäude durchsucht hatte.
Zu diesem Zeitpunkt bestand laut Polizei "keine unmittelbare Gefahr für Personen".

Die Polizei nahm drei Jugendliche vorläufig fest; sie wurden, nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Duisburg, wieder entlassen. Es handelte sich um zwei 16-jährige Schüler der Schule und einen 19-Jährigen aus Dinslaken.

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