Motordiagnose-Geräte in einer Vitrine

Dreiste Fälschungen im Museum

Stand: 13.02.2023, 10:45 Uhr

Das Museum Plagiarius in Solingen zeigt seit Freitag besonders dreiste Produktfälschungen des vergangenen Jahres. Sie wurden mit dem Negativ-Preis "Plagiarius" ausgezeichnet. Eines der Opfer von Produktpiraterie ist das Solinger Unternehmen Item Industrietechnik.

Von Helge Rosenkranz

Item ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Systembaukästen. Kunden sind Industriebetriebe, die mit den Profilen, Winkelstücken und Verbindern ganz individuelle Anlagen bauen können. Die Verbindungsstücke, die ein süddeutsches Unternehmen unter eigenem Namen vertreibt, sind von den item-Vorbildern nicht zu unterscheiden. Der „Preis“ dafür: Die Sonderauszeichnung „Faulster Serientäter“. Denn das Unternehmen ist schon öfter mit Kopien aufgefallen. Auf eine Aufforderung zur Stellungnahme gab es bisher keine Reaktion.

350 Nachbauten und Fälschungen

Das Museum zeigt jetzt Original und Plagiat nebeneinander in einer Vitrine - neben etwa 350 weiteren Nachbauten oder Fälschungen. Von Fälschungen sprechen die Juristen, wenn das Produkt unter dem Namen des Originals vertrieben wird.

"Skrupellose Geschäftsmethoden"

Der Plagiarius-Preis ist in diesem Jahr wird zum 47. Mal vergeben worden. Ziel der Aktion ist es nach Aussage der Organisatoren, „die skrupellosen Geschäftsmethoden von Produkt- und Markenpiraterie in öffentliche Bewusstsein zu rücken.“

Fälscher ziehen Waren oft zurück

Gefälscht wird, was gut ist und von namhaften Herstellern stammt, sagen die Preisverleiher. Zu den Opfern gehören in diesem Jahr auch Volkswagen und Mercedes-Benz. Eine besondere Wirkung des „Plagiarius“: Sobald die Kopien aufgeflogen sind, ziehen die Fälscher ihre Waren zurück.