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Düsseldorfer Modekette Peek & Cloppenburg flüchtet sich ins Schutzschirmverfahren

Stand: 03.03.2023, 13:20 Uhr

Die Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf sucht Rettung in einem Schutzschirmverfahren. Das hat das Modeunternehmen am Freitag mitgeteilt. Jobs und alle 67 Häuser sollen aber erhalten bleiben.

Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf hat einem Sprecher zufolge ein Schutzschirmverfahren beantragt.

Grund für die finanzielle Schieflage sei vor allem die Corona-Krise, die bei P&C in den vergangenen Jahren zu massiven Umsatzeinbrüchen geführt habe: "Die Auswirkungen haben uns stark getroffen und einen dreistelligen Millionenverlust verursacht", sagte ein Unternehmenssprecher. Auch die Inflation und der russische Überfall auf die Ukraine spielen eine Rolle.

Geschäfte bleiben weiter geöffnet - Personalabbau in der Verwaltung geplant

Die 67 Filialen in Deutschland sowie auch der Online-Shop blieben aber ohne Einschränkung geöffnet - Schließungen seien vorerst auch nicht geplant. Der "WirtschaftsWoche" hatte P&C-Geschäftsführer Thomas Freude gesagt, dass das Unternehmen mit seinen rund 6.800 Mitarbeitern bei seinen Stores voraussichtlich ohne betriebsbedingte Kündigungen auskomme. Die Löhne dieser Beschäftigten werden ab März für die nächsten drei Monate von der Agentur für Arbeit übernommen.

Anders sieht es in der Verwaltung inklusive den Führungsebenen aus. Hier sei "ein nicht unwesentlicher Stellenabbau" notwendig, so P&C. Wie Gerschäftsführer Freude sagte, habe die Zentrale mit 800 Mitarbeitern eine Größe erreicht, die nicht zum Geschäftsvolumen passe.

P&C hofft auf schnelle Erfolge

Bei Schutzschirmverfahren zielen kriselnde Unternehmen darauf ab, in Eigenverwaltung einen Sanierungsplan zu erstellen. Auch der Warenhauskonzern Galeria Karstadt und der Schuhhändler Görtz sind diesen Weg gegangen. P&C will so nach eigenen Angaben die schon angestoßene Restrukturierung beschleunigen. Dafür habe sich das Unternehmen Hilfe einer Kanzlei geholt, die die Geschäftsführung bei der Neustrukturierung unterstütze.

"Wir gehen davon aus, dass wir das Verfahren spätestens Ende des Jahres über einen Insolvenzplan abschließen können", sagt Freude weiter. In einem solchen Plan werde geregelt, welche Gläubiger des Modeunternehmens zu welchen Zugeständnissen bereit sind. Auch die Eigentümerfamilie habe "bereits grundsätzlich Unterstützung signalisiert", sagt Freude.

Eng mit der Region verbunden

Das Unternehmen ist eng mit der Region verbunden. In Düsseldorf wurde 1901 das erste Geschäft eröffnet, auch heute steht rund ein Drittel aller Geschäfte in NRW. Ein weiteres Unternehmen mit dem selben Namen wurde in Norddeutschland gegründet, hat aber mit der Düsseldorfer Firma nichts zu tun.

Über dieses Thema berichtet auch die Lokalzeit aus Düsseldorf am 3. März 2023 um 19.30 Uhr.