Ein Schild mit der Aufschrift "Landgericht" am Sitz des Landgerichts in Mönchengladbach.

Teilgeständnis im Mordprozess: Obdachloser in Mönchengladbach getötet

Stand: 10.08.2022, 09:45 Uhr

Ein Jahr nach dem Tod eines Obdachlosen hat gestern der Prozess gegen zwei Tatverdächtige begonnen. Auch sie kamen aus der Szene und haben vor dem Landgericht Teilgeständnisse abgelegt.

Von Uli Spinrath, Lisa Klasing und Martin Höke

Das damals 38-jährige Opfer lebte in einem alten VW-Bus. Ein Zeuge hatte bei den Ermittlern ausgesagt, dass er den zwei Angeklagten Geld geschuldet habe.

Zu Tode geprügelt?

Den Angeklagten wird vorgeworfen, das Opfer in einer Nacht Ende September 2021 aus seinem Bus gezogen und ihn verprügelt zu haben. Das Opfer wurde schwer verletzt aufgefunden und starb kurze Zeit später im Krankenhaus.

Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Männern Mord vor. Das Gericht geht aber nur von Totschlag aus, da ungeklärt ist, ob das Opfer zum Tatzeitpunkt arg- und wehrlos war.

Teilgeständnis abgelegt

Die beiden 38-jährigen gebürtigen Polen haben am ersten Prozesstag am Dienstag zugegeben, ihren gleichaltrigen obdachlosen Landsmann in der Nacht zum 23. September mehrfach geschlagen zu haben. Den Totschlag aber streiten sie ab.

Der Richter hat den Angeklagten im Gegenzug für umfassende Geständnisse Haftstrafen von deutlich unter zehn Jahren angeboten.

Die Polizei hatte damals mit einem internationalen Haftbefehl nach den beiden aus Polen stammenden Männern gesucht. Einer wurde schließlich in Rotterdam, der andere in Polen festgenommen.