Auf eine Wuppertaler Apotheke ist ein Anschlag mit roter Farbe verübt worden. Mit roter Farbe sprühten die Täter, das Wort "Rassismus" an die Schaufensterscheibe der Apotheke und strichen den Namensbestandteil "Mohren" durch. Außerdem klebten sie kleine Sticker mit dem Spruch "Kein Platz für Nazis" und ein Bekennerschreiben an das Schaufenster.
Das Schreiben wurde auf der Plattform Indymedia veröffentlicht, die der Verfassungsschutz als linksextremistisch einstuft : "Dass eine Apotheke in Wuppertal nach dem M-Wort benannt wurde, ist peinlich. Dass sie in einer Stadt, die sich selbst gegen Rassismus und Diskriminierung positioniert immer noch so heißt, ist eine Schande," heißt es auf der Plattform.
Apotheken-Mitarbeiterinnen sind betroffen
"Das ist eine Begrifflichkeit, die mal nicht eben einfach so wegzustecken ist", sagt die muslimische Mitarbeiterin Hanane Qassiti dem WDR. Sie hat die Farbschmierereien zusammen mit ihren Kollegen entdeckt. Der Anschlag geht ihr sehr nah. "Man kennt ja das ein oder andere, was rassistisch ist. Und dann steht man hier, und muss sich anhören, ich sei Rassist. Das ist schwierig", sagt Hanane Qassiti.
Betreiber lehnt Namensänderung ab
Die Täter fordern eine Umbenennung der Mohrenapotheke. Die Änderung des Namens würde nach Angaben des Wuppertaler Betreibers bis zu 100.000 Euro kosten. In Deutschland gebe es zudem mehr als 50 Mohrenapotheken. Die Polizei ermittelt wegen einer politisch motivierten Sachbeschädigung.
Über dieses Thema haben wir auch im Hörfunk auf WDR 2 und in der Lokalzeit Bergisches Land berichtet.