Ein Schild mit der Aufschrift "Landgericht" am Sitz des Landgerichts in Mönchengladbach.

Großer Schaden, kleine Beute: Knapp drei Jahre Haft für Mönchengladbacher Einbrecher

Stand: 25.07.2022, 15:40 Uhr

Ein 52-jähriger Mönchengladbacher hatte Ware im Wert von 260 Euro erbeutet – und einen Schaden von 15.000 Euro verursacht. Jetzt wurde der Dieb zu zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.

Der Mann hatte vergangenen November erst das Scheunentor einer Lagerhalle in Erkelenz aufgebrochen und dann dort Altmetall und Autofelgen auf seinen Transporter geladen. Die Besitzer der Lagerhalle hatten das bemerkt und mit ihren beiden Autos die Zufahrt versperrt. Der Einbrecher trat aufs Gaspedal und durchbrach die Autoblockade mit seinem Transporter. Zwei Insassinnen wurden dabei verletzt.

Die Richter sprachen den 52-Jährigen jetzt wegen Diebstahls in besonders schwerem Fall, Verkehrsgefährdung, gefährlicher Körperverletzung, Nötigung, Sachbeschädigung und Vortäuschens einer Straftat schuldig. Das Gericht hielt dem Angeklagten zu Gute, dass er gestanden habe und seine Tat erkennbar bereue.

Geständnis am ersten Prozesstag

"Ich möchte mich entschuldigen. Es tut mir leid, dass ich Menschen gefährdet habe und auch noch verletzt", sagte der 52-Jährige am ersten Prozesstag vor Gericht. "Ich schäme mich." Nach eigener Aussage war er Ende November 2021 mit verdeckten Nummernschildern zu dem Gelände in Erkelenz gefahren, um aus einer Maschinenhalle Altmetall zu stehlen und es dann bei einem Schrotthändler zu verkaufen.

Überwachungskameras filmen Diebstahl

Der Sohn des Hallenbesitzers war in Begleitung seiner Freundin mit dem Auto gerade in der Nähe, als die auf dem Gelände installierten Bewegungsmelder anschlugen. Der per Telefon alarmierte Vater traf kurze Zeit später mit seiner Frau ein. Die beiden Männer schlossen das Hoftor und versperrten mit ihren Geländewagen die Zufahrt. Die beiden Frauen blieben im Auto.

Als er die Männer bemerkte, habe er aus Panik Vollgas gegeben, sagte der Angeklagte am ersten Prozesstag. Er durchbrach mit seinem Transporter die Blockade. Die beiden Frauen wurden dabei verletzt und zogen sich Frakturen, Hämatome und Prellungen zu. Die Fahrzeuge wurden schwer beschädigt.

Angeklagter bat um falsches Alibi

Der gelernte Elektroinstallateur konnte fliehen. Anschließend versteckte er den beschädigten Wagen in einer Halle. In einer Spielhalle in Wachtenberg bat er um ein falsches Alibi. Schließlich rief er die Polizei und meldete seinen Wagen als gestohlen.

Die Bilanz der Aktion: Der an den beiden Autos entstandene Schaden wird mit 15.000 Euro beziffert. Das Diebesgut war gerade mal 260 Euro wert. Angesichts der Tat und der Folgen hielt das Gericht eine Haftstrafe für angemessen. Auch die Fahrerlaubnis wurde dem 52-Jährigen entzogen.

Über dieses Thema haben wir heute auch in den Regionalnachrichten auf WDR 2 berichtet.