Streit um Energy-Drinks: FC-Stürmer Modeste klagt vor Bonner Landgericht

Stand: 13.05.2022, 11:51 Uhr

Er wirkte locker, schrieb Autogramme und lächelte freundlich für Selfies in die Smartphones seiner Fans. FC-Stürmer Anthony Modeste. Diesmal aber nicht wie gewohnt auf oder neben dem Fußballplatz, sondern im Bonner Landgericht. Dort klagt der 34-jährige gegen den Hersteller eines Energydrinks aus dem Rhein-Sieg-Kreis

Von Christoph Hensgen

Einen Tag vor dem wichtigen letzten Bundesligaspiel seiner Mannschaft in Stuttgart, bei dem der 1. FC Köln sich mit einem Sieg für die lukrative Europa League qualifizieren kann, ging es für den Top-Stürmer schon heute um viel Geld. 350.000 Euro fordert der gebürtige Franzose zurück.

Anthony Modeste will 350.000 Euro zurück

Der 34-Jährige behauptet, er habe mit dem Unternehmen 2017 einen Vertrag geschlossen, der ihn zum Alleinvertrieb eines Energy-Drinks in seinem Heimatland berechtige. „Es hieß damals, dass ich mich um nichts großartig kümmern müsse – das würde ein Mitarbeiter des Unternehmens erledigen“, schildert Modeste dem Richter.

Nach der Vertragsunterzeichnung habe er neben einer Lizenzgebühr von 250.000 Euro noch einmal 100.000 Euro für die ersten Produkte gezahlt. Die Energy-Drinks seien aber nie geliefert worden.

Beklagtes Unternehmen bestreitet die Vorwürfe

Das allerdings bestreiten die beiden Geschäftsführer der beklagten GmbH. Man habe dem FC-Spieler die Ware sehr wohl zur Verfügung gestellt – der habe der sie nur nicht abgeholt. Irgendwann habe man die Energy-Drinks entsorgen müssen, weil sie das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hätten.

Der heutige Termin vor der 1. Zivilkammer des Bonner Landgerichts war ein Güte- und Verhandlungstermin. Doch viel Hoffnung auf eine gütliche Einigung machen beide Parteien, die sich bei einem Nachbar Modestes kennen gelernt hatten, dem Vorsitzenden Richter nicht. Der Streit wird Bonner Landgericht weiter beschäftigen und wohl erst nach einer Beweisaufnahme entschieden.

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