Neuer Abschnitt
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"Es trifft vor allem die sozial Schwachen. Ganz einfach ausgedrückt kann sich eine alleinerziehende Mutter bald kaum mehr eine neue Wohnung in Leverkusen leisten, auch wenn die alte Wohnung zu klein ist und Schimmel an den Wänden hat", sagt Manuela Küpper vom Leverkusener Mieterverein. Auch hier sind die Mieten im vergangenen Jahr gestiegen. Laut einer Studie des Portals Immowelt von acht Euro auf 8,60 €.
Rheinland ist ein teures Pflaster
Wem die Mieten in Köln zu hoch sind, kann nur bedingt in preiswertere Gegenden ausweichen. Im Norden verlangen Vermieter in Düsseldorf nahezu identische Preise. Wen es in den Süden zieht, der trifft in Bonn ebenfalls auf hohe Mieten. Was bleibt sind eben Städte wie Leverkusen und Bergisch-Gladbach. Und der schwache Trost, dass die Kölner Mieten noch weit entfernt vom Spitzenreiter München mit 18 Euro pro Quadratmeter sind. Dass die Situation sich bald auf dem Mietmarkt entspannt, ist unwahrscheinlich. Manuela Küpper hofft auf den Mai. Dann stehen in NRW die Landtagswahlen an und sie glaubt, dass das Thema preiswerter Wohnraum im Wahlkampf eine große Rolle spielen wird.
Köln hat die Entwicklung verpennt

Gut 5.700 Neubauten wurden 2020 in Köln fertiggestellt. Um den Bedarf zu decken, wären aber mehr als 14.000 nötig gewesen. Das hat Michael Voigtländer ausgerechnet. "In keiner anderen teuren Großstadt hat die Politik die Entwicklung so lange verschlafen. Hamburg beispielsweise hat früh damit begonnen, dass mehr gebaut wird und daher der Anstieg der Mieten nicht so rasant ist, wie in Köln", analysiert der Immobilienexperte des Instituts der deutschen Wirtschaft. So lange die Mieten in Köln nicht sinken, sieht er keine Chance, dass sich auch die Lage in den umliegenden Städten für die Mieterinnen und Mieter bessert.