Messerattacke in Behörde: Viele Mitarbeiter melden sich krank

Stand: 15.08.2022, 12:02 Uhr

Das Haus der Integration in Wuppertal bleibt nach dem Messerangriff auf eine Mitarbeiterin weiter geschlossen. Laut Stadt haben sich viele Kolleginnen und Kollegen krank gemeldet.

Eigentlich sollte die Ausländerbehörde am Montag wieder öffnen. Doch es fehlen zu viele Mitarbeiter um einen Betrieb zu gewährleisten, erklärte eine Stadtsprecherin, einige stünden nach der Attacke auf ihre Kollegin unter Schock.

Opfer geht es besser

Zwei Einsatzwagen der Polizei stehen mit Blaulicht vor dem Haus der Integration.

Das Haus der Integration in Wuppertal.

Ein 20-jähriger Syrer hatte eine 25-jährige Angestellte der Ausländerbehörde mit einem Küchenmesser angegriffen. Dabei hatte sie zwei Stiche in die Schulter erlitten. Die Frau, die zurzeit im Krankenhaus behandelt wird, befinde sich mittlerweile auf dem Weg der Besserung.

Mutmaßlicher Täter schweigt

Der 20-Jährige sitzt weiter in Untersuchungshaft wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Der Haftrichter sieht Flucht- und Wiederholungsgefahr. Bislang schweigt er zu den Vorwürfen. Er äußere sich weder zur Tat noch zum Motiv, teilte die Staatsanwaltschaft am Montagvormittag mit.

Mehr Sicherheitspersonal zur Wiedereröffnung

Ob das Haus der Integration am Dienstag wieder öffnen wird, konnte die Stadt Wuppertal noch nicht sagen. Jedenfalls werde bei der Wiedereröffnung das Sicherheitspersonal aufgestockt. Oberbürgermeister Uwe Schneidewind verspricht außerdem "Unterstützungsangebote" für traumatisierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine "umfassende Bewertung und Anpassung des Sicherheitskonzeptes in der Ausländerbehörde."

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Vor allem aber brauche die Behörde mehr Personal. Dabei sieht er auch die Landes- und Bundespolitik in der Verantwortung: "Strukturell überschuldete Städte wie Wuppertal, die massiv Stellen in den letzten Jahren abbauen mussten, aber gerade in der Integrationsarbeit Herausragendes für das gesamte Land leisten, dürfen jetzt nicht alleine gelassen werden", so Schneidewind. Es dürfe nicht sein, dass Mitarbeiter nur mit Angst vor Übergriffen und Burnout zur Arbeit gehen können, weil man ihre Städte finanziell im Stich lasse.

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