Gewalt zwischen Polizei und Demonstranten auf den Feldern vor Lützerath

Lützerath-Räumung: Klima-Aktivistin verurteilt

Stand: 19.04.2023, 15:52 Uhr

Wegen versuchter Körperverletzung hat das Amtsgericht Mönchengladbach jetzt eine Schweizerin im Zusammenhang mit der Räumung von Lützerath zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt.

Von Manuela Klüppel

Ein Jahr und zwei Monate - so lautet das Urteil des Amtsgerichts Mönchengladbach an diesem Mittwoch. Die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt. Es ist der erste Prozess rund um die Räumung von Lützerath im Januar - und es könnten noch viele folgen. Nach Polizeiangaben soll es zwischenzeitlich 600 Ermittlungsverfahren gegeben haben. Wie viele davon noch vor Gericht landen, ist offen, da die mutmaßlichen Täter häufig unbekannt sind.

Die Räumung von Lützerath am Tagebau Garzweiler wurde von zahlreichen Protesten begleitet. Aus einer Gruppe heraus soll die Angeklagte einen Pflasterstein auf Polizisten geworfen haben. Danach wurde die Gruppe ins Dorf zurückgedrängt. Dort soll die 24-Jährige dann einen brennenden Molotow-Cocktail auf die Polizisten geschleudert haben. Nur knapp verfehlte dieser die Beamten.

Aktivisten kritisieren Polizeieinsatz

Auch der Polizei wurde im Zusammenhang mit der Räumung Gewalt vorgeworfen. Christopher Laumanns von "Alle Dörfer bleiben" sagte dem WDR, dass die Polizei massiv durchgegriffen und es nur vereinzelt Fälle von Gewalt durch Aktivisten gegeben hätte. "Wir wenden solche Mittel nicht an. Wir versuchen alle legalen Mittel wie Petitionen und Demonstrationen auszunutzen. Erst danach nutzen wir auch zivilen Ungehorsam wie Blockaden", so Laumanns.

Lützerath-Räumung: Erster Prozess beginnt

00:45 Min. Verfügbar bis 19.04.2024 Von Manuela Knüppel


Über dieses Thema berichten wir in der Lokalzeit aus Düsseldorf im Radio auf WDR2 und im Fernsehen um 19.30 Uhr.