Zu sehen ist eine Hand mit einem Heizungsregler. (Symbolfoto)

Sorge wegen Gas-Mangels: Stadt Leverkusen prüft Möglichkeiten fürs Energiesparen

Stand: 20.07.2022, 20:05 Uhr

Die Stadt Leverkusen prüft, wo am besten Energie gespart werden kann. Die Verwaltung hat eine Arbeitsgruppe gegründet - wegen eines möglichen Gaslieferstopps aus Russland.

Von Erik Butterbrodt

Laut Energieversorgung Leverkusen werde die Entscheidung darüber aber nicht ausschließlich in den Kommunen getroffen. Sie verweist darauf, dass sie nach jetzigem Stand nicht selbst entscheiden könne, in welchen Einrichtungen Energie gespart oder die Versorgung ausgesetzt werde.

Die EVL müsse sich nach Entscheidungen der Bundesnetzagentur und rechtlichen Vorgaben der EU richten, heißt es. Diese würden zurzeit überarbeitet.

Gewerbebetriebe oder Freizeiteinrichtungen mit einem Verbrauch von mehr als 1,5 Megawattstunden pro Jahr seien derzeit von einem Versorgungsstopp bedroht, sollte aus Russland kein Gas mehr kommen. Das hieße aber nicht automatisch, dass diese dann auch tatsächlich vom Netz genommen würden.

Beleuchtung ausschalten, mehr Homeoffice - Stadt Leverkusen prüft Spar-Möglichkeiten

Die Stadt Leverkusen hat mittlerweile eine Arbeitsgruppe für die Gasmangel-Lage gegründet. Sie wird prüfen, in welchen Einrichtungen bei einem Gaslieferstopp der Energieverbrauch gesenkt oder die Versorgung im Notfall eingestellt werden könne.

Auch städtische Gebäude würden unter die Lupe genommen. Sie könnten vom Netz genommen werden und beispielsweise für die Mitarbeitenden Homeoffice angeordnet werden. Bislang ist aus einem Schwimmbad bekannt, dass dort die Sauna-Öffnungszeiten gekürzt und die Wassertemperatur reduziert wurde.

Andere Entscheidungen, die die Stadt selbst treffen könnte, wie das Ausschalten nächtlicher Beleuchtung auf Straßen oder von Ampeln, würden ebenfalls geprüft. Hier spielten Sicherheitsaspekte eine große Rolle. Man sei für diese Schritte in engem Austausch mit dem Städtetag.

Preise werden laut Energieversorger deutlich steigen

Die Energieversorgung Leverkusen gab am Mittwoch bekannt, dass die Preise für Gaskunden ab Oktober steigen werden. Grund sei die Preisentwicklung auf dem Energiemarkt.

Die Stadt will laut eigener Aussage aber prüfen, wie sie Menschen helfen kann, die durch die hohen Energiepreise in finanzielle Schwierigkeiten geraten. Auch Gewerbebetriebe sollten nach Möglichkeit unterstützt werden, man stünde in Gesprächen mit der Wirtschaftsförderung Leverkusen.

Oberbürgermeister Uwe Richrath (SPD) forderte jeden in der Stadt auf, Energie zu sparen. Es brauche eine ähnliche Solidarität unter den Menschen wie in den Zeiten nach der Flut. "Wir werden Antworten auf die jetzige Situation finden. Wichtig ist aber, dass wir insgesamt die Abhängigkeit von russischem Gas beenden", so das Stadtoberhaupt.

Über das Thema berichtet die Lokalzeit aus Köln am 20.07.2022 im Hörfunk auf WDR 2.