Baulücke in Köln

Kölns bekannteste Baulücke: Kommt jetzt Bewegung in den Streit?

Stand: 29.07.2022, 20:07 Uhr

An einer der großen Einfallstraßen in der Innenstadt liegt das schmale, 400 Quadratmeter große Grundstück, das seit dem Kriegsende unbebaut ist. Mehr als 15 Jahre stritt sich die Stadt mit dem Besitzer über eine Bebauung. Jetzt könnte sich etwas tun.

Im Alter von 87 Jahren ist der Besitzer des Grundstücks, der Stuttgarter Eberhard Stöppke, nun gestorben. Stadtverwaltung und der Politik hoffen, dass jetzt Bewegung in die festgefahrene Situation kommt und die prominente Baulücke endlich geschlossen wird. Der Besitzer hatte mehrmals Bauanträge gestellt, die aber allesamt nicht genehmigt wurden. Er wollte viel weniger bauen, als es auf diesem Innenstadt-Grundstück laut Stadt erforderlich wäre.

Was die Erben mit dem Grundstück vorhaben, ist noch nicht bekannt. Wer wissen will, ob das Grundstück nun bebaut oder verkauft werden könnte, wird auf die kommenden Wochen vertröstet.

Mehr als eine Million Euro Vertragsstrafe

2007 hatte Eberhard Stöppke mit seiner Immobilienfirma das Baugrundstück gekauft. Inklusive der Verpflichtung, dort ein Haus binnen zwei Jahren zu bauen. Wenn er nicht baut, drohte von Anfang an ein Bußgeld von 10.000 Euro pro Monat. Das war Teil des Grundstücksverkaufs. Hätte er selbst das Grundstück verkauft, dann wären dafür Millionen geflossen.

Doch Stöppke stritt sich weiter mit der Stadt und wurde mehrmals vor Gericht zur Zahlung von insgesamt 1,3 Millionen Euro verurteilt. Im Gegenzug hängte Eberhard Stöppke ein riesiges Plakat an der Baulücke auf, in dem er eine Million Euro Schadenersatz von der Stadt forderte. Die habe sein Leben zerstört.

Die Stadt teilte auf Anfrage mit, sie sei bereit, noch ausstehende Bußgelder zu stunden. Aber nur, wenn die Erben der Bauverpflichtung endlich nachkommen würden.

Über dieses Thema berichten wir auch in der Lokalzeit aus Köln im WDR-Fernsehen am 29.07. um 19:30 Uhr.