Ein Zollbeamter hält ein Paket.

Kölner Zoll warnt vor gefährlichen Black-Friday-Schnäppchen

Stand: 24.11.2022, 08:39 Uhr

Der Kölner Zoll überprüft vor Black Friday und Weihnachten verstärkt den Inhalt von Paketen. Was nicht zugelassen ist, endet in der Müllverbrennungsanlage.

Von Oliver Köhler

Im Zollamt in Köln-Marsdorf gibt es in diesen Tagen oftmals lange Gesichter von Schnäppchen-Jägern. "Wenn wir einen Verdacht haben, dass in einem Paket Ware ist, die nicht eingeführt werden darf, laden wir den Empfänger zu uns ins Zollamt ein", berichtet Zöllner Jens Ahland dem WDR.

Und weiter: "Wir machen gemeinsam mit den Leuten die Pakete auf. Dann ist die Enttäuschung groß, wenn wir sagen müssen: Das sind gefälschte Kopfhörer oder das ist eine Drohne, die ist nicht einfuhrfähig, weil sie viel zu gefährlich ist."

Kölner Zoll beobachtet Zunahme von Nahrungsergänzungsmitteln

Seit Oktober schon läuft das Weihnachts- und Black-Friday-Geschäft beim Zoll. Die Hallen der Zollämter füllen sich mit Päckchen und Paketen.

Seit einigen Jahren beobachten die Beamten eine deutliche Zunahme von sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln aus Fernost. Die gibt es entweder als Abnehm-Kur oder zum Muskelaufbau.

Zollbeamter Jens Ahland sagt: "Auf manchen Produkten steht nirgends, was drin ist. Bei anderen sind die Inhaltsstoffe so hoch dosiert, dass sie nach dem Arzneimittelgesetz nicht mehr in der EU zulässig sind. Es ist besser, dass die Pulver vom Zoll entsorgt werden, bevor sich jemand damit vergiftet."

Kölner Zoll entdeckt Laserpointer, der Papier brennen lässt

Einen besonders drastischen Fall entdeckten Zöllner in einem Paket mit angeblichem Kinderspielzeug. In der Packung steckte ein Laserpointer, der so viel Energie produziert, dass sich damit ein Blatt Papier in Brand setzen ließ. Auch das ist nun ein Kandidat für die Müllverbrennung.

"Beim Shoppen im Internet müssen sich Kunden auch klarmachen, dass sie je nach Produkt hohe Einfuhrsteuern bezahlen müssen", sagt Zöllner Ahland.

Der Zoll hat deshalb extra eine Smartphone-App ("Zoll und Post") entwickelt, mit der sich rasch ausrechnen lässt, in welcher Höhe Käufer bei der Einfuhr Steuern zahlen müssen. Dann ist sofort klar, ob der Kauf in Fernost ein guter Deal ist oder nicht.

Über das Thema berichtet die Lokalzeit aus Köln am 24.11.2022 auch im WDR Fernsehen und im Hörfunk auf WDR 2.