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Trotz der Corona-Pandemie hat das Festkomitee Kölner Karneval auch in diesem Jahr ein Dreigestirn präsentiert. Der Auftritts-Alltag von Prinz Sven, dem Ersten, (Sven Oleff) Bauer Gereon (Glasemacher) und Jungfrau Gerdemie (Björn Braun) sieht aber ganz anders aus als in einer normalen Session.
Das Trifolium trifft sein jeckes Volk nur in Ausnahmefällen live, ansonsten online. Wie in anderen Jahren aber auch starten sie ihre tägliche jecke Mission in ihrer Hofburg, ein Hotel in der Kölner Innenstadt. Es ist aber nur die Luxusausführung einer Umkleidekabine, denn Prinz, Bauer und Jungfrau übernachten wegen des Beherbergungsverbots hier nicht.
Nur sehr wenige Live-Termine
Treff ist um 11 Uhr: Nach dem obligatorischen Corona-Test ziehen sich die Drei in den Räumlichkeiten des Hotels um und wechseln die Alltagskleidung gegen ihre Ornate. Dieser Auftrittstag ist anders als die vorangegangenen. "Heute freuen wir uns besonders", strahlt Prinz Sven, der I. Denn sie haben einen von nur gut zehn Live-Auftritten vor Publikum. Online dagegen sind es hunderte.
Alle Zuschauer bereits geimpft
Gut 30 ältere Menschen, manche kostümiert, und vielleicht zehn Beschäftigte haben sich mit Abstand zueinander auf einem Parkplatz versammelt. Die älteren Menschen und deren Betreuer hier seien ausnahmslos geimpft, sagt der Chef der Kölner Sozialbetriebe Köln in Riehl, Sven Heidrich. Trotzdem werde ausreichend Abstand gehalten.

Das Kölner Dreigestirn in ihrem roten Auftrittsmobil - wenn der Motor anspringt
Eigentlich wollte das Dreigestirn mit seinem roten Auftrittsmobil, einer Lkw-Ladefläche kommen. Der Motor sprang aber nicht an, so stehen die Drei jetzt auf dem Bürgersteig, unterstützt vom Kinder-Dreigestirn. "Lebensmut, Zuversicht, Achtsamkeit", das sind die drei Dinge auf die es in dieser Session ankommt, sagen sie. "Es sei so schön, seinem Publikum mal in die Augen schauen zu können", schwärmt Jungfrau Gerdemie.
Mit vielen Alaaf und großem Applaus werden die Drei von ihrem Publikum verabschiedet. Eine ältere Dame hat Tränen in den Augen. Nach all den Entbehrungen der vergangenen Monate sei der Auftritt einfach wunderbar gewesen, sagt sie gerührt.
Das Online-Trifolium
Die meiste Präsenz haben Prinz, Bauer und Jungfrau online. Für jede der Gesellschaften, die dem Festkomitee angeschlossen sind, gibt es Grußbotschaften oder Videokonferenzen. Dazu gehört zum Beispiel auch ein Livegespräch mit einem Karnevalsverein in Las Vegas. Der dortige Präsident hat einen guten Draht nach Köln und die US-Karnevalisten sind stolz, mit dem leibhaftigen Kölner Dreigestirn reden zu können. In einer normalen Session hätte es dazu vielleicht gar keine Zeit gegeben.
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Hoffnung auf bessere Zeiten
Die Kölner Regenten haben eine klare Mission für die Pandemie-Session. Sie wollen den Kölnern Unterstützung in den äußerst schwierigen Zeiten bringen. Und einen Hoffnungsschimmer auf ein Ende der Pandemie aufzeigen. "Der Karneval hat da die zentrale Aufgabe, den Menschen Mut zu machen", sagt zum Beispiel Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn.
Kontakt unter höchsten Sicherheitsauflagen
Dabei sind alle Beteiligten äußerst vorsichtig. Maske, Abstand, fast tägliche Corona-Tests. Das Dreigestirn und seine Equipe bewegen sich in einer Blase fast wie ein Bundesliga-Fußball-Team. Nichts wird dem Zufall überlassen, die Infektion eines der Beteiligten mit dem Virus wäre allerdings auch ein Super-GAU. Das würde sicher bundesweit für Negativ-Schlagzeilen sorgen, wissen Kenner der Szene.
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Stand: 30.01.2021, 19:16