Beamte der Polizei durchsuchen die Wohnung des Verdächtigen. (Archivbild)

Sexualisierte Gewalt gegen Kinder: Weitere Durchsuchungen im Fall Köln-Zollstock

Stand: 28.06.2022, 15:20 Uhr

In den Ermittlungen gegen einen 33-Jährigen aus Köln-Zollstock wegen schweren Kindesmissbrauchs haben Polizei und Staatsanwaltschaft weitere Durchsuchungen begonnen.

Von Jochen Hilgers

Die Polizei ist mit einem 30 Tonnen schweren Lkw vor der Wohnung des Beschuldigten vorgefahren. Sie wird jetzt komplett ausgeräumt. Vor dem Mehrfamilienhaus in der ruhigen Wohnstraße bleiben immer wieder Anwohner stehen und beobachten die Polizeiaktion.

Zunächst schleppen Beamtinnen und Beamte Kisten aus der Wohnung im zweiten Stock. Später werden dann sämtliche Möbel ausgeräumt. Jeder Einrichtungsgegenstand wird zu einer Halle der Polizei gebracht und genau untersucht. Später sollen Hunde die leere Wohnung nach möglicherweise versteckten Speicherkarten absuchen.

Sexualisierte Gewalt in Köln-Zollstock? Beschuldigter schweigt

Mindestens drei Tage sind für diese Aktion anberaumt, sagt die Kölner Staatsanwaltschaft. Es habe sich in den bisherigen Ermittlungen gezeigt, dass offensichtlich Beweismaterial noch unentdeckt sei, so Behördensprecherin Lisa Klefisch.

Der 33-jährige Verdächtige sitzt seit mehreren Wochen in Untersuchungshaft. Nach WDR-Informationen aus Polizeikreisen schweigt er beharrlich. Das erschwert die Ermittlungen zusätzlich. Laut Haftbefehl soll er mindestens vier Kindern schwere sexualisierte Gewalt angetan haben.

Der Arztsohn hatte laut Polizei auch in drei Kindertagesstätten eines privaten Anbieters und als privater Babysitter gearbeitet. Er soll seine Taten auch gefilmt haben. Das legen Aufnahmen auf seinem Handy offenbar nahe. Ermittler befürchten mittlerweile, dass die Zahl seiner Opfer in den zweistelligen Bereich geht. Darunter soll mindestens ein Kind aus einer Kindertagesstätte sein, auf das er in der Notfallbetreuung aufpassen sollte. 

Über das Thema berichtet die Lokalzeit aus Köln am 28.06.2022 auch im WDR Fernsehen und im Hörfunk auf WDR 2.