Köln-Logo ohne Dom bewegt die Gemüter

Stand: 30.03.2022, 16:49 Uhr

Die Stadtverwaltung Köln wird in Zukunft ein neues Logo verwenden: für den Briefkopf oder als Emblem auf der Arbeitskleidung. Die Domtürme sucht man darauf vergeblich. Ein Umstand, der Kölner Künstler, die Bürger und die Nutzerinnen und Nutzer der sozialen Netzwerke überaus stark bewegt.

Von Jochen Hilgers

"Meine 92-jährige Mutter ist fassungslos, mein 11-jähriges Patenkind heult und meine Freundin in London fasst sich an den Kopf", schreibt zum Beispiel der Bildhauer und Maler Cornel Wachter.

Stadtsprecher Alexander Vogel versucht bereits seit gestern die Gemüter zu beruhigen. Geduldig geht er mit dem Reporter den Fragenkatalog durch, den die Facebook-Userinnen und User der Lokalzeit Köln geschickt haben.

Dieses Element beinhaltet Daten von Facebook. Sie können die Einbettung auf unserer Datenschutzseite deaktivieren.

Es sei keine Agentur aus Düsseldorf gewesen, um Köln zu schaden, sagt er. Vielmehr handele es sich um eine Agentur, die in Köln, Berlin und Wuppertal Büros habe. Die habe eine Ausschreibung gewonnen, an der fünf Büros sich beteiligt hätten.

Kein Aprilscherz und keine religiösen Gründe

Neues Logo Stadt Köln

Neues Stadt-Logo für Köln

Ein Praktikant habe den Entwurf auch nicht gefertigt, sondern die Profis der Agentur, die mit 10.000 Euro auch nicht gerade üppig entlohnt worden seien. Diesen Betrag bei Oper oder Schulen zu investieren, mache bei der Höhe wenig Sinn. Es sei auch kein vorgezogener Aprilscherz - und religiöse Gründe den Dom aus dem Logo zu verbannen, seien es ebenfalls nicht gewesen.

Keine Mehrkosten

Während Köln-Tourismus, Feuerwehr, IHK und Kölnkongress den Dom in ihrem Logo abbilden, verzichtet die Stadt Köln darauf. Auch dafür hat Alexander Vogel eine Begründung. Die kann man verstehen oder eben nicht. Er sagt, das neue Logo ohne Dom würde die gesamte Dienstpost zieren. Dazu gehörten schließlich auch Gebührenbescheide oder Parkknöllchen. Da müsse nun wirklich nicht notwendigerweise der Dom auftauchen.

Mehrausgaben, weil Arbeitskleidung oder städtische PKW das neue Logo tragen müssten, gebe es nicht, versichert der Stadtsprecher. Erst wenn alte gegen neue Kleidung getauscht werde oder neue Fahrzeuge zum Einsatz kämen, würde das neue Logo dort aufgetragen. Er, Vogel, habe in Köln sogar noch Plakate gesehen, die mit "der Oberstadtdirektor" gezeichnet seien. Diesen Posten aber gibt es seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. 

Weitere Themen