Wählen im Gartencenter - Unterwegs mit Kölns Wahlleiterin

Stand: 15.05.2022, 18:53 Uhr

Wahlen sind auch immer eine logistische Herausforderung. Über mehrere Monate hat Kölns Stadtdirektorin Andrea Blome den heutigen Tag der Landtagswahl vorbereitet.

Von Jochen Hilgers

Vom frühen Morgen an machte sich Andrea Blome vor Ort ein Bild. Nach der eigenen Stimmabgabe in der Innenstadt fuhr sie verschiedene Wahllokale und das Briefwahlzentrum ab.

Kölns ungewöhnlichstes Wahllokal befindet sich in einem Gartencenter im Villenvorort Hahnwald. Zwischen hunderten Quadratmetern Frühlingsblumen, findet man das Wahllokal in einem Gewächshaus. Dort sitzen die Wahlhelfenden und bewältigen gut gelaunt ihre Arbeit. Am Morgen war es kurz hektisch, erfährt die Wahlleiterin. Es gab wie in anderen Wahllokalen Ausfälle. Die meisten hätten Corona-Symptome angeführt. Manch einem war vielleicht auch schlicht das Wetter zu schön, um zehn Stunden im Wahllokal zu sitzen, mutmaßen Einige im Pflanzenzentrum Mohr. Andrea Blome gibt sich gelassen. Sie habe hunderte weitere Freiwillige in der Hinterhand, jede Lücke würde schnell geschlossen.

Rekord an Briefwählenden

Imposant sind die Zahlen heute um 15.00 Uhr im Briefwahlzentrum, als Blome dort in der Kölnmesse den Startschuss gibt für die Öffnung der Briefwahlunterlagen. Rund 240.000 rote Briefumschläge liegen auf den endlos wirkenden Tischen der 3.300 Wahlhelfenden. „Das Volk wählt, das Volk zählt“, sagt Oberbürgermeisterin Henriette Reker und lobt die Ehrenamtlichen, die gegen eine Pauschale ihren Dienst verrichten. Ohne sie ginge es nicht, fügt Reker an und zeichnet wie bei jeder Wahl die jeweils jüngsten und ältesten Helferinnen und Helfer aus. Die älteste ist stolze 97 Jahr alt. Andrea Blome hatte sie schon morgen in ihrem Wahllokal in Godorf besucht.