Tagebau Garzweiler: Stadt Jüchen will offene Löcher verfüllen

Stand: 20.05.2022, 08:39 Uhr

Die Stadt Jüchen fordert, dass die Gruben im Braunkohletagebau Garzweiler schneller verfüllt werden. Denn sie will Raum schaffen – fürs Leben, Wohnen und Arbeiten.

Dort, wo nach dem Kohleabbau ein riesiges Loch im Boden klafft, will die Stadt neue Stadtviertel, Gewerbegebiete und Grünflächen entstehen lassen. Somit soll auch ein neues Image entstehen, damit Jüchen nicht ewig nur mit dem Tagebauloch verbunden wird.

Bürgermeister Zilikens: Zeit bis Verfüllung zu langsam

Jüchens Bürgermeister Harald Zillikens geht die Verfüllung aber zu langsam. Denn wenn der Boden verkippt ist, dauert es 12 bis 15 Jahre, bis er bebaubar ist. Damit sei man jenseits aller Zeiträume, die gefördert werden, so Zillikens. Deswegen fordert er ein schnelleres und vollständiges Verfüllen der Löcher.

Für den langen Zeitraum zur Verfüllung gebe es einige Gründe, erklärt das für den Tagebau verantwortliche Unternehmen RWE. Zum Beispiel das neugebaute Stück der Autobahn A44, wofür man mehr Abraum-Volumen gebraucht habe als geplant. Und in einem schriftlichen Statement erklärt RWE:

Tagebaue werden mit Sand und Kies verfüllt. Dieser sogenannte Abraum fällt an, wenn die Bagger die Braunkohle gewinnen. Ist weniger Braunkohle zu gewinnen, fällt auch weniger Abraum ab. RWE Power AG

Hoffnung auf mehr Tempo

Hoffnung auf etwas mehr Tempo gibt es trotzdem. Denn RWE will jetzt eine zweite Förderbandanlage in Jüchen einsetzen. So sollen zehn Millionen Kubikmeter Erde mehr im Jahr ins Loch rieseln. Wieviel Zeit es am Ende bringt, ist heute allerdings noch schwer abzusehen.

Über dieses Thema haben wir am 19.5.2022 im Radio in der Lokalzeit auf WDR2 berichtet und auch im WDR-Fernsehen in der Lokalzeit Düsseldorf um 19.30 Uhr.