Neuer Abschnitt
Neuer Abschnitt
Wegen eines Ausfalls der Computersysteme bittet die Uniklinik Düsseldorf Patienten weiterhin darum, auch mit Termin nicht in die Klinik zu kommen. Alle Operationen, die keine Notfälle sind, werden verschoben. Bis Freitagmittag wurden lediglich fünf Operationen durchgeführt, an einem durchschnittlichen Tag sind es sonst 70 bis 120.

Rettungswagen würden die Klinik zurzeit nicht mehr ansteuern, sagt die Feuerwehr. Das Notfallzentrum ist laut Uniklinik aktuell vom Betrieb abgemeldet. Patienten werden deshalb bei Notfällen gebeten, nach Möglichkeit in ein anderes Krankenhaus in der Nähe zu fahren. Die Telefonanschlüsse der Düsseldorfer Uniklinik funktionieren inzwischen größtenteils wieder.
Cybercrime-Experten eingeschaltet
Es ist immer noch unklar, wie lange der Ausfall noch dauern wird und was ihn ausgelöst hat. Die Zentrale für Internetkriminalität der Staatsanwaltschaft in Köln ist eingeschaltet. Sie prüfe nun, ob es ein gezielter Hackerangriff gewesen sei, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltsschaft Köln, die auch für die Zentrale für Internetkriminalität zuständig ist. "Es gibt Anhaltspunkte, die auf strafrechtlich relevantes Verhalten hindeuten", sagte er weiter.
Die Untersuchung habe aber gerade erst begonnen. Gegenwärtig werde in enger Abstimmung mit den Polizeibehörden geprüft, wie sich die Lage tatsächlich darstelle und welche Maßnahmen einzuleiten seien, sagte Staatsanwalt Christoph Hebbecker am Freitagmorgen.
Berichte über Erpressung
Am Wochenende haben verschiedene Medien berichtet, der Crash des Computersystems an der Uniklinik sei ein Hackerangriff gewesen und die Täter hätten knapp 900.000 Euro gefordert. Die Erpresser hätten das Geld in Bitcoin gefordert. Die Staatsanwaltschaft Köln hat das gegenüber dem WDR weder bestätigt noch dementiert.
Neben den Computersystemen ist auch das Mail-Programm betroffen. Die Uniklinik Düsseldorf informiert auf ihrer Internetseite, über Twitter und Facebook zur aktuellen Lage.
Neuer Abschnitt
NRW-Krankenhäuser bereits 2016 von Hackerattacken betroffen
Im Februar 2016 war das Neusser Lukaskrankenhaus Opfer einer Hackerattacke. Eine aggressive Schad-Software hatte die Klinik so mehrere Tage lang lahmgelegt. Die Täter konnten nicht ermittelt werden. Gegen Lösegeld wollten sie die eingeschleusten Viren-Daten wieder entschlüsseln. Auch andere Kliniken in Essen, Mönchengladbach und Kleve waren damals betroffen.
Stand: 11.09.2020, 13:36