"Der Umsetzungsprozess wird nun vorbereitet", hieß es von Henkel am Dienstag.
Das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf produziert an insgesamt elf Standorten in Russland - mit rund 2.500 Beschäftigten. Es werden dort knapp fünf Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaftet. Die Beschäftigten in Russland sollen während der Einstellung der Geschäfte weiterbeschäftigt und -bezahlt werden.
Kritik an Henkel, weil Produktion in Russland weiterlief
Henkel hatte mit dem Schritt lange gezögert. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine Ende Februar hatte der Konzern zwar entschieden, alle geplanten Investitionen in Russland zu stoppen sowie Werbung und Sponsoring einzustellen. Die dortige Produktion sollte jedoch weiterlaufen.
Dafür gab es auf der Hauptversammlung Anfang April Kritik von Aktionären, die etwa einen Reputationsschaden für Henkel fürchteten. Henkel-Chef Carsten Knobel hatte die Russland-Strategie unter anderem damit verteidigt, dass ausländische Unternehmen von der Regierung in Zukunft enteignet werden und ihre lokalen Manager haftbar gemacht werden könnten, wenn sie die Geschäfte einstellen.
Deutsche Unternehmen reagieren unterschiedlich auf Krieg
Einige Unternehmen hatten bereits bekanntgegeben, ihre Geschäfte in Russland einzustellen. Die Baumarktkette Obi hatte beispielsweise wenige Wochen nach dem Angriff auf die Ukraine ihre 27 Märkte in Russland geschlossen und mitgeteilt, sich vollständig vom dortigen Markt zurückzuziehen.
Andere Firmen haben sich entschieden, in Russland zu bleiben - wie der Chemiekonzern Bayer. Dieser verurteilte "diese brutale Aggression gegen ein souveränes Land" aufs Schärfste, nannte aber ethische Gründe als Entscheidungsgrundlage.
Wir berichten am 19.04.2022 in der WDR Lokalzeit aus Düsseldorf ab 19:30 Uhr über dieses Thema.