Bonn: 41-Jähriger wegen schweren sexuellen Missbrauchs zu acht Jahren Haft verurteilt

Stand: 04.07.2022, 18:25 Uhr

Das Bonner Landgericht hat in einem zweiten Verfahren einen 41-Jährigen wegen schweren sexuellen Missbrauchs zu acht Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Das teilte eine Gerichtssprecherin am Montag mit.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte das erste Bonner Urteil aufgehoben und zur Neuverhandlung zurückgeschickt. Ursprünglich waren neuneinhalb Jahre Haft vorgesehen. Die Richter in Karlsruhe hatten aber Zweifel, ob das Strafmaß angesichts der anschließenden Sicherungsverwahrung zu hoch ausgefallen war.

Der Verurteilte hatte im Jahr 2017 einer befreundeten Familie in Wuppertal angeboten, sich um ihren zehnjährigen Sohn zu kümmern. Er lud das Kind zu sich ein, ging mit ihm ins Kino oder ins Schwimmbad und schlief mit ihm in einem Bett. Anderthalb Jahre hatte der Junge sexualisierte Gewalt erfahren, bis er sich im Dezember 2019 seiner ältesten Schwester anvertraute. Im Laufe des Verfahrens hatte der Mann die Vorwürfe grundsätzlich eingeräumt.

Auch im zweiten Prozess bestätigte nun ein Gutachter erneut die Gefährlichkeit des 41-Jährigen. Im Jahr 2011 hatte ihn bereits das Landgericht Freiburg wegen mehr als 300 Missbrauchsfällen zu fünf Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt.