Nach Großbrand in Goch: Erste Hinweise auf Brandursache

Stand: 15.08.2022, 18:35 Uhr

Nach dem Großbrand in Goch am Freitagnachmittag gibt es erste Hinweise auf die Brandursache. Einer der beiden schwerverletzten Feuerwehrmänner soll in dieser Woche noch aus dem Krankenhaus entlassen werden.

Um die Brandursache zu klären, suchten Beamte der Kriminalpolizei am Montagvormittag gemeinsam mit einem Brandsachverständigen den Brandort auf. Die Spezialisten konnten feststellen, dass Büsche hinter dem Firmengelände am Bahndamm zuerst in Brand gerieten. Warum ist noch unklar.

Die Flammen hätten sich dann auf Europaletten ausgeweitet, die auf dem Gelände lagerten. Von diesen sprang das Feuer dann auf die Halle über und breitete sich schnell aus. Anschließend kam es zu einer Rauchgaszündung durch die die zwei Feuerwehrmänner verletzt wurden.

Warnung vor Kontakt mit Niers

Nach dem schweren Brand in einem Pflanzengroßhandel in Goch warnt die Feuerwehr vor möglicherweise kontaminiertem Löschwasser in der Niers. Menschen sollen nicht in dem Fluss baden oder Tiere daraus trinken lassen. Die Feuerwehr kann nicht ausschließen, dass bei dem knapp 19 Stunden langen Einsatz Löschwasser in den Fluss gelangt ist. Das LANUV hat Proben entnommen, die jetzt untersucht werden. Ergebnisse werden für Mittwoch erwartet.

Keine Lebensgefahr für Feuerwehrleute

Eine Rauchwolke über Häuserdächern.

Die Rauchwolke war weithin sichtbar

Bei dem Brand wurden zwei Feuerwehrleute schwer verletzt. Sie werden nun in Spezialkliniken stationär behandelt. Lebensgefahr bestehe aber nicht, so Feuerwehrsprecher Torsten Matenaers. Nach Informationen der Feuerwehr erlitten die Männer Verbrennungen an Händen und Gesicht.

"Danke, dass es euch gibt!"

Nach dem Einsatz der Feuerwehr war die Anteilnahme in der Bevölkerung groß. Unter einem Facebookpost der Feuerwehr bedankten sich viele für den Einsatz und wünschten den Verletzten gute Besserung: "Ein schwerer Job und immer bereit zu sein, um zu helfen, alle Achtung. Toll. Danke an allen, die immer helfen", schrieb Gerdi Fischer. Sonja Martens kommentierte: "Meine volle Wertschätzung für Euer Ehrenamt. Danke, dass es Euch gibt!" Daniele Schott sagte es mit diesen Worten: "Meinen allerhöchsten Respekt vor der Leistung aller Beteiligten und den Einsatz unter diesen lebensgefährlichen Bedingungen. Gute Besserung und baldige Genesung den verletzten Feuerwehrleuten!"

Aber auch die Feuerwehr selbst bedankte sich bei den Bürgern, "die uns unter anderem mit Getränken versorgt haben. Die große Hitze durch Brand und Wetter war vor allem für unsere Atemschutztrupps sehr belastend. Dass so schnell so viele Getränke zur Verfügung gestellt wurden, hat sehr geholfen."

Halle einsturzgefährdet

Zeitweise waren etwa 200 Feuerwehrleute im Einsatz. Die von dem Brand betroffene Halle ist einsturzgefährdet. In der Halle wurden unter anderem Fässer mit Flüssigdünger gelagert, von denen jedoch keine Gefahr mehr ausgehe, so Matenaers. Bei dem Brand ist laut Feuerwehr ein Schaden von rund 1,5 Millionen Euro entstanden.

Verkehr war zeitweise eingeschränkt

Rauchwolke aus dem Pflanzenhandel in Goch

Starke Rauchentwicklung

Wegen der starken Rauchentwicklung waren Anwohner im Gocher Stadtgebiet gebeten worden, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Auch über die Warn-App NINA hatte es einen entsprechenden Hinweis gegeben.

Die angrenzende Bahnlinie des RE10 zwischen Goch und Weeze sowie die B67 waren zwischenzeitlich gesperrt, wurden aber wieder freigegeben.

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