Eine besondere Liebe: Wie Konny und Frank gemeinsam durchs Leben gehen

Stand: 12.04.2022, 16:46 Uhr

Konny (59) und Frank (41) leben seit sieben Jahren zusammen in Grevenbroich. Was für andere Paare völlig normal ist, ist für sie ganz besonders. Denn beide haben sowohl eine körperliche als auch eine geistige Behinderung. Ein Alltag mit Hindernissen und Ablehnungen. Doch davon lassen sie sich nicht beeindrucken und genießen jeden Tag.

Konny (59) und Frank (41) sind ein besonderes Paar. Trotz ihrer Behinderungen setzen die beiden alles daran, zu schaffen, was sie sich vornehmen. So sind sie zum Beispiel aus einer Einrichtung für betreutes Wohnen in ihre erste gemeinsame eigene Wohnung in Grevenbroich gezogen.

Jeden Tag ein neues Abenteuer

Konny und Frank haben sich im Schwimmbad kennengelernt. Er ist Servicetechniker, sie seit Kurzem in Rente. Zusammenzuziehen war keine einfache Entscheidung. "Das war erstmal unheimlich. Alleine zu wohnen und dann nicht zu wissen, ob das in ein paar Monaten wieder vorbei sein könnte. Nachher geht das in Streit über", erzählt Frank. Doch die Sorge ist unbegründet: Mittlerweile leben die Beiden seit sieben Jahren in ihrer gemeinsamen Wohnung. "Ich habe eine schöne Frau, eine sehr schöne Frau. Da bin ich auch sehr stolz drauf", sagt Frank und strahlt.

Frank ist Epileptiker. Konny hat Zerebralparese, eine Hirnstörung, die sich auch in Bewegungsstörungen äußert. Zusätzlich können beide weder lesen noch schreiben, sind also Analphabeten. Damit kann der Alltag zur Herausforderung werden, doch das Paar lässt sich davon nicht unterkriegen. Jeden Tag setzen sie sich neue Ziele, reisen gerne und machen besondere Ausflüge.

Konnys Rekordversuch in der Kletterhalle

Die Taschen sind gepackt. Diesmal geht es nach Mönchengladbach in die Kletterkirche. Frank hat einen Kletterschein mit Sicherungstraining gemacht. Jetzt passt er auch Konny auf. "Ich muss mich dabei immer konzentrieren und gucken, wo sie als nächstes hintritt. Ich muss immer das Seil nachziehen", sagt der 41-Jährige.

Als es losgeht, sind beide etwas aufgeregt. Konny hat zwar schon mal trainiert, so hoch wie dieses Mal war sie allerdings noch nie. 13 Meter möchte sie heute die Wand raufklettern. Jeder Griff kostet sie Kraft. "Der war gut", ruft Frank ihr zu. Und die Anstrengungen lohnen sich: Nach einer Viertelstunde ist es geschafft. Konny strahlt über das ganze Gesicht, als sie wieder am Boden ist. Frank hat sie am Seil ganz sanft heruntergelassen.

Geht nicht, gibt es bei den Beiden nicht. Für Konny und Frank war es wieder mal ein ganz besonderer Tag.

Über dieses Thema berichtet auch das WDR-Fernsehen in der Lokalzeit aus Düsseldorf am 12.04.2022 um 19.30 Uhr.

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