Für Pellet-Heizungen hat sich die Nachfrage seit Beginn des Krieges mehr als verdoppelt, so der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV). Waren es bisher Hausbesitzer, die Alternativen zu ihren alten Ölheizungen suchten, fragen nach Angaben des Verbandes nun hauptsächlich Gas-Kunden an, weil sie die hohen Gaspreise oder gar einen Liefer-Stopp fürchten.
Trockenes Kaminholz knapp
Auch beim Brennholz für den heimischen Kamin hat sich die Nachfrage seit Beginn des Krieges erhöht. „Viele Kunden kaufen mehr als sonst, weil sie Angst haben, in der Kälte zu sitzen“, sagt Holzhändler Marc Schmiedel aus Sankt Augustin. Nicht nur die hohen Gaspreise seien der Grund, sondern auch die Angst vor Hamsterkäufen auf dem Brennholzmarkt.
Außerdem ist trockenes Kaminholz, das sofort im Ofen verheizt werden kann, knapp. Der Bundesverband Brennholz mit Sitz in Kamen sieht das Problem in dem Trend, dass Käufer fast nur noch trockenes Kaminholz bestellen. "Dass wir nur begrenzte Mengen liefern können, hat in diesem Fall nichts mit dem Ukraine-Krieg zu tun. Die Lager- und Trocknungs-Kapazitäten in den Biogas-Anlagen sind ausgeschöpft“, so Bundesverband-Geschäftsführer Gerd Müller. Frisches Eichen- und Buchenholz, das noch drei Jahre lagern muss, sei aber genügend vorhanden.

Kein Brennholz aus der Ukraine und Russland
Die Händler im Bundesverband Brennholz liefern allerdings auch nur aus deutschen Forstbetrieben. Aber es gibt viele Verkäufer, die ihr Brennholz bisher aus der Ukraine, Russland und Belarus bezogen haben. "Da gibt es momentan einen Lieferstopp. Die Importeure treten nun an uns heran und wollen Holz kaufen, aber da können wir kaum weiter helfen“, so Gerd Müller vom Bundesverband Brennholz. Die Baumarkt-Kette "hagebau" gehört zu den Importeuren. Sie schreibt auf Anfrage des WDR: "Die Ukraine ist eines der wichtigsten Herkunftsländer für Brennholz, daher betrifft der Krieg auch unsere Lieferketten unmittelbar.“
In anderen Baumärkten ist außerdem die Nachfrage gestiegen. Die Kette "Bauhaus" legt ihre Lieferketten nicht offen, berichtet aber, dass seit einigen Monaten die Kunden mehr Brennholz und Pellets kaufen. Eine Knappheit sei dennoch nicht zu befürchten, betonen "Bauhaus“ und "hagebau“. Es sei noch genug im Lager.
Neue Heizungen zum Mieten
Die Suche vieler Hauseigentümer nach Alternativen und bezahlbaren Heizsystemen hat auch die Kreativität der Versorger angeregt. Stadtwerke, wie zum Beispiel in Troisdorf, bieten Leasing-Modelle an, auch für Brennstoffzellen-Heizungen und Erdwärmesysteme. Solaranlagen fürs Dach kann man dort ebenfalls mieten.
Über dieses Thema berichteten wir am Donnerstag in der Lokalzeit Bonn um 19:30 Uhr.