Mähroboter: Wohin mit den verletzten Igeln?
02:27 Min.. Verfügbar bis 29.07.2023.
Igelretterin in Sankt Augustin warnt vor Mähroboter
Stand: 29.07.2022, 17:51 Uhr
Mähroboter sind praktisch und helfen bei der Gartenarbeit – für kleinere Wildtiere, vor allem Igel, sind sie aber noch immer eine Gefahr. Das hat verschiedene Gründe, die sich aber vermeiden lassen.
Von Lara Lohmann
Siegritta Gebauer aus Sankt Augustin päppelt seit mehr als 20 Jahren Igel auf. In diesem Jahr waren das schon über 50 Igel - darunter auch Tiere, die durch Mährroboter verletzt wurden.
Da Igel besonders von privaten Betreuern versorgt werden und sie nicht in Statistiken berücksichtigt werden, ist es schwierig genaue Zahlen zu ermitteln.

Ein Igel wird behutsam begutachtet.
Die Igelretterin Siegritta Gebauer merkt aber - im Sommer bekommt sie besonders viele verletzten Tiere gebracht. Sie versteht den Nutzen von Mährobotern, wünscht sich aber dennoch mehr Vorsicht beim Umgang im Garten: "Mähroboter ja, warum nicht, es gibt die Teile, die sind teuer. Aber bevor man das Ding laufen lässt, den Garten abgehen und einfach ein bisschen mehr Sorgfalt - und bitte nicht nachts laufen lassen! "
So kommt es zu Unfällen

Durch den Zusammenprall mit einem Mähroboter erlitt dieser Igel eine schwere Verletzung am Kopf.
Eigentlich sind Igel nachtaktive Tiere. Auf der Suche nach Insekten, stapfen sie sobald es dämmert durch unsere Gärten.
Arbeitet der Roboter in der Nacht, erwischt er die stacheligen Vierbeiner während sie auf der Wiese unterwegs sind. Ein weiteres Verletzungsrisiko besteht, wenn die Igel tagsüber im Gebüsch schlafen und der Roboter zu weit unter die Hecke fährt.
Zwar haben viele Hersteller das Problem inzwischen erkannt, dennoch sind verletzte Igel mit abgetrennten Pfötchen und tiefen Schnitten im Kopf in Igelstationen keine Seltenheit.
Hersteller wollen das Problem lösen
Einige Hersteller statten neuere Modelle inzwischen mit einem sogenannten Igel- oder Tierschutzmodus aus. Ist dieser Modus aktiviert, arbeiten die Roboter dann nur tagsüber. Zudem weisen viele Hersteller zusätzlich darauf hin, die Geräte nicht unbeaufsichtigt laufen zu lassen und den Garten im Vorfeld zu kontrollieren.
Über dieses Thema haben wir am 29. Juli 2022 im WDR Fernsehen: Lokalzeit aus Bonn, 19:30 Uhr berichtet.