Es sind 18 Prominente aus Musik, Schauspiel, Politik oder Sport, die mit ihren Exponaten im NRW-Forum vertreten sind. Jeder von ihnen hat einen eigenen Raum.
Blick hinter die Fassade der öffentlichen Personen
"Jeder Künstler bringt seinen eigenen Background in die Kunst", sagt Kurator Alain Bieber. "Skandalrocker Peter Doherty, der aus dem Punk kommt und anarchisch unterwegs ist, malt eher expressiv und wild und setzt dabei auch sein eigenes Blut ein. In einem Exponat hat er auch sein ehemaliges Fixerbesteck eingebaut".
Ganz anders bei Promi Harald Glööckler, dessen Ausstellungsraum eher pompös und glossy gestaltet ist. Schlicht ist der Raum des Rappers Samy Deluxe. Der erinnert eher an eine Jugendfreizeiteinrichtung, als an eine Kunstausstellung. Die Wände und Exponate, wie Wasserspender, Kassettenrecorder oder Spielautomaten sind mit bunten Graffitis besprüht.
Von Rockmusiker Bryan Adams hingegen gibt es Fotografien von anderen Promis zu sehen, wie von Stones-Sänger Mick Jagger, Model Naomi Campbell oder der kürzlich verstorbenen Sängerin Tina Turner.
Selfmade Künstler
Die meisten Künstler sind Autodidakten und haben keine klassische Kunstausbildung, erklärt Ausstellungskurator Alain Bieber. Tennis-Star Michael Stich habe zumindest einige Semester Kunst studiert. Der Wimbledon-Sieger, ist großer Kunst-Fan und auch mit großen Leinwänden in der Ausstellung vertreten.
Sein großer Hero: Caspar David Friedrich. "Er ist für mich einer der größten und bedeutendsten Künstler". Ansonsten hätten es ihm zeitgenössische und abstrakte Kunst angetan. Auch seine Kunst ist abstrakt.
Seit etwa 10 Jahren malt der Tennisprofi in seinem Atelier im Obergeschoss seines Hauses. Für ihn eine Insel der Ruhe. Ein Raum, wo er einfach für sich sein kann, verrät er. Kunst ist für ihn, eine Möglichkeit, seinen Gedanken und Emotionen Ausdruck zu verleihen.
Jeder kann ein Künstler sein
"Die Besucher sollen das ganze mediale, stereotypische Schubladendenken so ein bisschen über Bord werfen und auch den Promis eine Chance geben, sich anders zu erfinden und sich neu zu definieren", betont Alain Bieber. "Schließlich kann, wie Joseph Beuys einst gesagt hat, jeder ein Künstler sein", ergänzt Tennisprofi Michael Stich.
Mit Sicherheit gibt es Talente, die mit Farben und Formen gut umgehen können. "Das kann der eine vielleicht besser als der andere, aber generell sollten sich vielleicht viele Menschen viel mehr trauen, Kunst zu machen, weil sie viel mehr Talente haben, als sie denken".
Ein unbekannter Promi-Künstler
Unter den Künstlern ist ein Maler, mit dessen Pseudonym die Besucher mit Sicherheit nichts anfangen können: Gedeon Schenkt. Nur so viel möchte Kurator Alain Bieber verraten: "Die Person ist aus Norddeutschland und ist männlich. Wir alle verbinden ihn mit etwas ganz Anderem und jetzt hat er sich entschieden, Kunst zu machen“.
Die Auflösung zu diesem Promi wird das NRW-Forum erst im Dezember bekannt geben. Bis dahin können sich die Besucher Gedanken machen und an einem Gewinnspiel teilnehmen. Als Preis winkt ein handsigniertes Kunstwerk dieses Künstlers.